Vorlesungen über Variationsrechnung, von Dr. Oskar Bolza. Umgearb. und stark verm. deutsche Ausgabe der "Lectures on the calculus of variations" desselben Verfassers. Mit 117 Figuren im Text.

~ 15. Hinreichende Bedingungen für ein "schwaches Extremum". 91 nicht nur der Abstand, sondern auch der Unterschied in der Richtung der Tangenten hinreichend klein ist.1) b) Das schwache Extremum: Sehen wir jetzt zu, was aus den beiden Voraussetzungen (II') und (III') wirklich gefolgert werden darf. Wir können das Resultat am einfachsten formulieren, wenn wir den Begriff des "schwachen Extremums" einführen2): Wenn es zwei positive Größen 9 und Q' gibt, derart, daß AJ7> 0 für alle zulässigen Variationen, für welche gleichzeitig I y 1 < Q und | a' < 0' für x, < x x, (3) so sagt man nach KNESER (Lehrbuch, ~ 17): die Kurve (o liefert ein schwaches Minimum für das Integral J, und unterscheidet davon das Minimum, wie wir es nach WEIERSTRASS definiert haben (~ 3, b)), und bei welchem die zulässigen Variationen nur durch die erste Ungleichung Ay j < eingeschränkt sind, als starkes Minimum. Aus der Definition folgt, daß, wenn eine Kurve ein starkes Extremum liefert, sie allemal auch a fortiori ein schwaches Extremum liefert, aber nicht umgekehrt. 1) Auf diesen Punkt hat zuerst TODHUNTER aufmerksam gemacht, siehe Researches in the Calculus of Variations (London and Cambridge, 1871), p. 269. 2) Man kann das schwache Extremum noch kürzer definieren, wenn nian mit KNESER den Begriff der "engeren Umgebung" einer Kurve y(: =y(x),:S1 < < x von der Klasse C' einführt. Darunter versteht man irgend einen Bereich im Raum der Variabeln x, y, y', welcher die Kurve y=y(x), y' = y'(x), x <X<<x2 ganz in seinem Innern enthält. Weiter sagen wir, eine zweite Kurve y = ( (x), X1 < < x< liege in einer gewissen engeren Umgebung 91' von L, wenn die Kurve y-: y (x), y' = (x), x < X2 im Raum der Variabeln x, y, y' in i2' liegt. Unter Benutzung dieser Terminologie können wir sagen: Die Kurve o liefert für das Integral J ein schwaches Minimum, wenn: A J> 0 für alle zulässigen Variationen in einer gewissen engeren Umgebung von o. ZERMELO hat diese Unterscheidungen noch weiter ausgebildet, indem er von einer Umgebung Oter, I,..e. ter Ordnung spricht, vgl. Dissertation, p. 29.

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Title
Vorlesungen über Variationsrechnung, von Dr. Oskar Bolza. Umgearb. und stark verm. deutsche Ausgabe der "Lectures on the calculus of variations" desselben Verfassers. Mit 117 Figuren im Text.
Author
Bolza, O. (Oskar), 1857-1942.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner.
1909.
Subject terms
Calculus of variations

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"Vorlesungen über Variationsrechnung, von Dr. Oskar Bolza. Umgearb. und stark verm. deutsche Ausgabe der "Lectures on the calculus of variations" desselben Verfassers. Mit 117 Figuren im Text." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acm2517.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 20, 2025.
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