Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

Pierre Fermat's Streit mit John Wallis. 575 hätten, begnügen und auf die Lösung der übrigen um so eher verzichten, als sie selbst von den seitens der Engländer gestellten nur die eine bewältigt hätten: zwei Quadratzahlen von gleicher Divisoren-Summe zu finden. WALLIS hat dann die gewechselten Briefe, soweit sie ihm abschriftlich oder in den Originalen zu Gebote standen, unter dem Titel:,Commerciums elistolicrum de quaestionibus quibusdam mathematicis nuper habitut " veröffentlicht. Die Schrift erschien zuerst 1658 in Oxford, zum zweitenmale in der Gesamtausgabe der Werke von WALLIS (Oxford, 1693), in der sie die Seiten 757-860 des zweiten Bandes einnimmt. Eine französische Übersetzung hat PAUL TANNERY in seiner Ausgabe der Werke FERMAT'S gegeben. (T. III, p. 399-610). In der ersten Zeit scheint die Schrift wenig Verbreitung gefunden zu haben, was wohl der Schwierigkeit zuzuschreiben ist, die sich der Versendung von Büchern entgegenstellte. WALLIS hatte durch den jungen englischen Edelmann PETER BALL, der nach Leyden ging, um daselbst Medizin zu studieren, an THYGENS ein Exemplar geschickt 81). Dieser lieh dasselbe SCHOOTEN82) und später RENI FRANVOIS DE SLUSE83), der nach der Lösung der beiden ersten FERMAT'schen Aufgaben gefragt hatte. Noch am 26. Dezember 1659 wurde HUYGENS durch PIERRE DE CARCAVY84) um Besorgung eines Exemplars gebeten, da die Buchhändler von Paris es nicht liefern könnten. Die Veröffentlichung der Briefe durch WALLIS rief französischerseits eine anonyme Erwiderung hervor, die nach TANNERY 's Ansicht, der den lateinischen Text mit französischer Übersetzung 1. c. abgedruckt hat, wahrscheinlich FRENICLE zum Verfasser hat. In dieser Erwiderung wird zunächst darauf hingewiesen, dafs es kaum statthaft sei, Briefe ohne Zustimmung, ja ohne Wissen der Schreiber zu veröffentlichen. Offenbar sei WALLIS dabei von der lobenswerten Absicht geleitet gewesen, den Ruhm seines Vaterlandes zu erhöhen. Aber es sei doch noch zweifelhaft, ob die Engländer sich mit Recht den Sieg zuschreiben könnten. Die numerischen Aufgaben hätten sie doch erst gelöst, nachdem das Buch von FRENICLE er81) Oeuvres de HUYGENS T. II No. 497. 82) Ebenda No. 517. 83) Ebenda No. 538. RENATUS FRANCISCUS DE SLUSE, geb. 1622 in Vise bei Lüttich, gest. 1685 zu Lüttich als Grofskanzler und ordentlicher Rat des Bischofs, bewandert aufser in der Theologie in der Jurisprudenz, der Medizin, dem Griechischen, den orientalischen Sprachen und der Mathematik. Er war Mitglied der.oyal Society. 84) Ebenda No. 698. PIERRE DE CARCAVY, geb. in Lyon, gest. 1684. Er war erst Ratsherr, dann unter COLBERT Bibliothekar des Königs. Wegen seiner mathematischen Kenntnisse wurde er als eins der ersten Mitglieder in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed April 30, 2025.
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