Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

Pierre Fermat's Streit mit John Wallis. 573 das Erscheinen desselben abwarten. Das Blatt, auf dem das steht, hatte er FRENICLE durch MYLON mit achtungsvollen Grüfsen überreichen lassen, und nun dieser Dank! Von all diesen Vorgängen erfuhr FERMAT erst, als der aus Castres gebürtige Leibarzt des Königs, PIERRE BOREL, seinem Vater schrieb, der holländische Gesandte wundere sich, dafs FERMAT dem Professor SCHOOTEN nicht antworte, der behaupte, FERMAT'S Aufgaben gelöst und demselben neue gestellt zu haben. FERMAT erklärt in seinem Brief an DIGBY vom 15. August 1657, er habe von SCHOOTEN nichts erhalten67). ~ 6. Ende des Streites. Die Lösung der dritten FERMAT'schen Aufgabe erfüllte sowohl FRENICLE wie FERMAT mit grofser Achtung für WALLIS und BROUNCKER; dafs WALLIS nur einen geringen Anteil an dem Erfolge hatte, war ihnen unbekannt geblieben. FRENICLE äufserte68) seine Verwunderung darüber, dafs WALLIS mit seinen Talenten so lange hinter dem Berge gehalten habe. Er bedauerte die harten Ausdrücke, die er gebraucht, die aber vielleicht das Gute gehabt hätten, WALLIS zur Entfaltung seiner Kräfte anzuspornen. DIGBY spricht in dem Schreiben69), in dem er WHITE für die Besorgung der Briefe dankt, seine Freude aus, dafs BROUNCKER und WALLIS sich als grofse Mathematiker erwiesen und in Paris allgemeines Ansehen gewonnen hätten. In seinem Brief an WALLIS vom 8. Mai 165870) hebt er hervor, die bedeutendsten Männer in Paris müfsten jetzt zugeben, dafs die Leistungen der Engländer auf dem Gebiete der Mathematik hinter denen keiner andern Nation zurückständen. Ebenso erkennt FERMAT in dem Briefe71), den DIGBY am 19. Juni 1658 erhielt und an WALLIS schickte, mit Freude an, dafs seine numerischen Aufgaben jetzt gut gelöst seien. Nun möchten aber die Gegner es nicht verschmähen, die Wissenschaft von den ganzen Zahlen, in der sie so scharfsinnig gewesen seien, zu fördern. Zu diesem Zwecke schlägt er ihnen vor, sich um die Beweise folgender Sätze, die er selbst beweisen könne, zu bemühen: 1) Jede Zahl ist entweder eine Dreieckzahl oder die Summe von zwei oder drei Dreieckzahlen; entweder eine Quadratzahl oder die Summe von 67) Conmm. ep. XII. Wie stark SCHOOTEN'S Ingrimm war, kann man daraus ersehen, dafs er noch am 19. September 1659 in einem Briefe an HUYGENS (T. II No. 517) mit Behagen eine abfällige Äufserung zitiert, die DESCARTES über FERMAT gethan hatte. 68) Conmm. ep. XXXVIII. 69) Comm. ep. XLI. 70) Cormm. ep. XLII. 71) Comm. e p. XLVII.

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Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 1, 2025.
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