Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

Pierre Fermat's Streit mit John Wallis. 561 Somit ist die Summe der Divisoren von [5. 11. 13. 27. 41. 47]3 gleich 216. 34. 52. 72. 112. 132. 172. 292. 612, d. h. es ist ein Kubus ermittelt, dessen Divisoren-Summe ein Quadrat ist. Ähnlich sind die zweite Aufgabe und die Gegenaufgabe von WALLIS zu behandeln, von welcher letzteren FRENICLE eine grofse Anzahl Lösungen giebtl8). Dafs man die Aufgaben auf diese Weise in Angriff zu nehmen habe, scheint WALLIS erst aus der Schrift des FRENICLE gelernt zu haben; er giebt auch vor dem 25. März 1658 keine Lösungen, die nicht schon FRENICLE gegeben hätte. Dafür reitet er aber fortgesetzt auf der Lösung 1 herum19) und sucht namentlich DIGBY, der zwar ein philosophisch gebildeter Mann aber kein Mathematiker war, weifszumachen, dafs er thatsächlich FERMAT'S Forderungen erfüllt habe; denn FERMAT habe ausdrücklich nur eine Lösung (aufser 343) der ersten Aufgabe und überhaupt nur eine Lösung der zweiten Aufgabe verlangt, und eine solche (für beide Aufgaben 1) habe er gegeben. Ebenso verteidigt er 343 1 die von BROUNCKER gegebenen wenig besseren Lösungen - und -6, in Betreff welcher er eine lebhafte Auseinandersetzung20) mit FRENICLE über die Frage hat, ob man bei einem Bruch überhaupt von aliquoten Teilen sprechen könne, und welches eventuell diese Teile seien. Daneben betont er wiederholt, solche zahlentheoretische Aufgaben seien nicht wert, dafs man Zeit darauf verwende, und er mufs sich von FRENICLE (Brief vom 3. Febr. 1658)21) sagen lassen, er möge nicht Probleme, die er trotz vieler Bemühungen nicht lösen könne, für wertlos erklären, und es schicke sich für einen Professor der Mathematik am allerwenigsten, die Berechtigung einer wissenschaftlichen Thätigkeit nach ihrem praktischen Nutzen zu bemessen. Auch FERMAT spricht (Brief vom 7. April 1658) seine Verwunderung darüber aus22), dafs WALLIS fortfahre zu verachten, was er nicht verstehe. Übrigens scheint WALLIS mit seiner Lösung wenig Beifall bei seinen Fachgenossen gefunden zu haben. JOHANN BERNOULLI führt sie noch 40 Jahre später in seinem Briefe an LEIBNIZ vom 3. April 1697 als bekanntes Muster einer nichtssagenden Lösung an23). ~ 3. Die dritte Fermatsche Aufgabe. Sobald FRENICLE die beiden von FERMAT gestellten Aufgaben gelöst hatte, scheint dieser die Sache, auf die er vielleicht von Anfang an kein 18) Comm. ep. XXXI. 19) Comm. ep. VII, XVI, XVIII, XXIII. 20) Comm. ep. XXII, XXIII. 21) Comn. ep. XXII. 22) Comm. ep. XXXVII. 23) LEIBNITII et BERNOULLII Comnereitum philos. et malth. I, p. 263. Abh. zur Gesch. d. Mathem. IX. 36

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Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
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Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed April 30, 2025.
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