Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

530 Friedrich August Unger: Jede Taste bewegt ein Rad und zwar bei jedem Drucke um einen Zahn vorwärts. Auf der Peripherie jedes Rades stehen aufser der Null die ersten 29 Produkte der Tastenzahl, von denen aber nur eins auf einmal in einem Schauloche sichtbar wird. Es stehen beispielsweise auf dem Rade, das von der 6-Pfennig-Taste getrieben wird, die Zahlen 0, 6, 18, 24... bis 174. Statt 180 erscheint 0. Das erste Rad hat aber am Nullzahne eine Nase und greift durch diese in ein zweites Rad und dreht es um einen Zahn vorwärts. Auf diesem Sekundärrade stehen aufser der Null die ersten 29 Produkte der Zahl 180; also die Zahlen 0 180 360 540... bis 5220. Auf dieselbe Weise treibt jede andre Taste zwei hintereinander stehende Räder. Und es kann, wenn beim Anfange alles auf Null stand, der Maschine durch jede Taste das (900-1)fache ihrer aufgedruckten Tastenzahl übergeben werden; mehr freilich nicht, wenn nicht noch eine dritte Rädergruppe angebracht wird. Würde man eine Taste mehr als 900-1mal drücken, so würde das 900fache Produkt der Tastenzahl aus der Maschine verschwinden und nur der Überschufs angezeigt werden. Um die Totalsumme derjenigen Beträge zu erhalten, die im Laufe eines Tages durch die Kasse registrirt worden sind, mufs man in allen Schaulöchern (die sich im Innern der Maschine befinden) die Zahlen ablesen und in der gewöhnlichen Weise addieren. Vollkommene Additionsmaschinen sind solche Registrirkassen noch nicht, da ihnen das wichtigste Moment, die Zehnerübertragung, fehlt. Eine derartige Kasse ist nichts weiter als eine Produktentabelle ausgewählter Faktoren, mit der Möglichkeit, durch einen Tastenapparat in Verbindung mit einem Räderwerk die Produkte in fortlaufender Reihenfolge in Schaulöchern sichtbar zu machen. Schon diese Apparate wurden von den Kaufleuten mit Freuden begrüfst, da sie die Bildung der Totalsumme aller Einnahmen eines Tages wesentlich abkürzen. 2. Von den addierenden Maschinen sollen die beiden vollkommensten erwähnt werden. a. Die Registrirkasse mit Druckstreifen, aber ohne Checkdruck. Die Klaviatur besteht aus 2 Horizontalreihen von Tasten, denen die Zahlen 1, 2, 3... 9 für die Einerpfennig, 10, 20, 30... 90 für die Zehnerpfennig, 1, 2, 3... 9 für die Einermark, 10, 20, 30... 90 für die Zehnermark etc. aufgedruckt sind. - Vor dem Addieren mufs alles auf Null gestellt sein. Sei beispielsweise der erste Posten 7,85 X., so drückt man 3 Tasten: die 7 A.-Taste, die 80 Pfennig-Taste und die 5 Pfennig-Taste. Auf der Oberseite der Maschine erscheint jetzt 7,85 A in den Schaulöchern des Summenplatzes. Soll dazu 36,47. addiert werden, so drückt man

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 1, 2025.
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