Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

520 Friedrich August Unger: einander hat; ein Loch ist mit einem Pfeil versehen, der beim Rechnen die Summe anzeigt. Die Scheibe liegt innerhalb eines unbeweglichen Kreisringes; auf diesem stehen knapp an dem innern Rande in natürlicher Reihenfolge die Zahlen 0 1 2... 99 und zwar genau mit den Löchern der Scheibe in radialer Richtung, sodafs jedes Loch vor einer Zahl steht, wie man die Scheibe auch stellen mag. Die Scheibe greift auf der Hinterseite in ein Rad mit 50 Zähnen und dreht dieses um je einen Zahn vorwärts, sobald sie selbst einen vollen Umgang gemacht hat. Auf der Vorderseite dieses Rades stehen kreisförmig angeordnet die Zahlen 0 1 2... 49, von denen aber nur eine auf einmal (und zwar in fortlaufender Reihenfolge) in einem Schauloche sichtbar ist, während die übrigen verdeckt sind. Diese sichtbare Ziffer zeigt die Hunderter der Summe an; die dazu gehörigen Zehner und Einer liest man auf dem Ringe ab und zwar an der Stelle, wohin der Pfeil der Scheibe zeigt. Die Handhabung der Maschine geschieht folgendermafsen. Man stellt vor Beginn der Addition die Scheibe so, dafs das Loch mit dem Pfeile auf die Zahl 0 des Ringes weist und dafs das Hunderterrad auch 0 im Schauloche zeigt. Sind beispielsweise die drei Zahlen 46, 32 und 57 zu addieren, so steckt man einen Metallstift in das Loch auf der Scheibe unter der Zahl Null (mit Pfeil versehen) und dreht mit Hilfe dieses Stifts die Scheibe nach rechts, bis das Loch mit dem Pfeile vor der Zahl 46 des Ringes steht. Hierauf zieht man den Stift heraus, läfst die Scheibe in ihrer Stellung und steckt den Stift in das Loch, das jetzt unter der Ringzahl Null steht; nun dreht man die Scheibe nach rechts, bis man mit dem Stifte vor der Zahl 32 steht. Dadurch ist der Pfeil um 32 Löcher resp. Zahlen vorwärts gerückt und zeigt jetzt auf die Ringzahl 78. Hierauf zieht man den Stift heraus und steckt ihn in das Loch, das nun unter der Ringzahl 0 steht und dreht dieses Loch bis vor die Ringzahl 57. Dadurch rückt der Pfeil (der auf 78 stand) um weitere 57 Löcher vorwärts. Er überschreitet dabei den Anfangspunkt Null und rückt bis 35. Beim Überschreiten des Anfangspunktes verschwindet die Null des Hunderterrades im Schauloche und eine 1 wird dafür sichtbar. Der Pfeil zeigt also auf 35, im Schauloche steht 1, d. h. die Summe ist gleich 135. Auf gleiche Weise wird die Handhabung fortgesetzt, bis die Posten alle sind. Man kann mit dem Apparate zweistellige Zahlen im ganzen addieren. Die gröfste Summe ist 4999. - Haben die Summanden mehr als zwei Stellen, so mufs man sie von rechts nach links in Gruppen von je zwei Ziffern abteilen (wie dies bei der Ziehung der Quadratwurzel geschieht) und jede senkrechte Doppelkolonne für sich addieren, und zuletzt die entstandenen Partialsummen gehörig vereinigen.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 1, 2025.
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