Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

Einige Additionsmaschinen. 519 dienen und zwar vor einer der zweistelligen Zahlen der Ziffernscheibe. Zu Anfange der Rechnung stellt man Skala und Scheibe auf Null; nach je einem Umgange der Scheibe wird die Skala durch eine Übertragung von der Scheibe um je eine Ziffer weiter gerückt. Die Ablesungsstelle der Summe ist ein Schlitz in einem Blechstreifen. Der Blechstreifen ist an der linken Seite angebracht und verdeckt Skala und ein Stück der Peripherie der Scheibe. Der Schlitz ist nur so breit, dafs eine Ziffer der Skala und eine (zweistellige) Zahl der Scheibe auf einmal sichtbar werden; zusammen bilden diese die Summe. Die Klaviatur ist nach Art eines Klaviers konstruiert und besteht aus fünf Untertasten mit den ungeraden Ziffern und vier alternierenden Obertasten mit den geraden Ziffern, also so angeordnet: 1 23 54 6 8 Die Tasten bilden das eine Ende eines Winkelhebels, an dem andern Ende befindet sich ein Stift, der zwischen die Stifte der Ziffernscheibe eingreift. Drückt man eine Taste nieder, so wird die Hemmung ausgelöst und die Triebfeder treibt die Scheibe vorwärts; ein besondrer Mechanismus bewirkt im Verein mit dem Stifte am hintern Ende des Winkelhebels, dafs sich die Ziffernscheibe um nicht mehr aber auch um nicht weniger Stifte (resp. Zahlen) vorwärts dreht, als die Zahl der niedergedrückten Taste anzeigt. - Das Rechnen mit der Maschine ist demnach dem Klavierspiel ähnlich, die Ziffern sind die Noten. Die Maschine ist von OSWALD BEHER, Lehrer in Grofsguhrau Kreis Falkenberg in Oberschlesien, erfunden. 1892 wurde sie patentiert, DRP No. 50885, englisches Patent No. 13538. Die ersten Modelle5) machte der Mechaniker PINZGER in Breslau. Am 15. Sept. 1892 übernahm die Firma FRISTER & ROSSMANN in Berlin die Ausführung der Maschine. Gegenwärtig ruht ihre Fabrikation. 2. Illgens Rechenscheibe. Der Apparat ist aus Zink hergestellt. Er besteht aus einer um ihren Mittelpunkt drehbaren Kreisscheibe von ca. 17 cm Durchmesser, die knapp an der Peripherie 100 Löcher (Durchbohrungen) in gleichen Abständen von5) Ein Modell befindet sich in dem Städt. Schulmuseum zu Breslau Dem Verwalter desselben, Herrn MAX HÜBNER, verdanke ich die Möglichkeit dieses Berichts, da er die grofse Freundlichkeit hatte, mir eine Beschreibung des dortigen Modells anzufertigen, der ich hier gefolgt bin. Ich nehme Veranlassung, ihm auch an dieser Stelle verbindlichst Dank zu sagen, umsomehr, als es trotz mehrfacher andrer Versuche nicht gelang, etwas Weiteres über die Maschine zu erfahren.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 1, 2025.
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