Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

Johannes Scheubel, ein deutscher Algebraiker des XVI. Jahrhunderts. 461 wäre etwa nur die mit Bezugnahme auf EUKLID VII, 17 aufgestellte Form der Division: m + n (mi + ) (p q) P ~ q (p P ~ q) (P + q) Schliefslich behandelt SCHEUBEL noch in einem besonderen Abscbnitt das Wurzelausziehen aus Binomen und Residuen, und giebt zu diesem Zwecke nach EUKLID X die bekannte Einteilung derselben in je sechs Ordnungen. Das Wurzelausziehen selbst wird nach einem,canon generalis" vollzogen, der in unserer heutigen Zeichensprache lauten würde: Ist 1/a > ib, so ist Yl/a + fb=1/ 1/a+ 4 +- t 2 a 4I 6 Begnügt sich SCHEUBEL dabei auch zunächst mit der Probe, welche in einem nachherigen Quadrieren des erhaltenen Resultats besteht, so verweist er doch am Schlufs noch auf eine andere Methode, nach welcher auf algebraischem Wege eine solche Wurzel ausgezogen werden kann. In unsere heutige Zeichensprache übersetzt lautet diese leicht durchsichtige und auch schon von STIFEL gebotene Methode: Soll aus dem Ausdruck Va + /b die Quadratwurzel gezogen werden, und ist ]/a > /lb, so bestimme man die beiden Unbekannten x und y aus folgenden beiden Gleichungen: x -- y = i/a, und xy = a b, dann ist J/ =/ = /x + ]/y. Am gegebenen Orte77) zieht SCHEUBEL nach dieser Methode die Wurzel aus je einem Binom zweiter und dritter Art, und je einem Residuum zweiter und sechster Art; hierzu wählt er Beispiele, welche er schon nach dem "canon generalis" behandelt hat. Da aber SCHEUBEL nirgends auf Gleichungen mit zwei Unbekannten eingeht, werden auch hier diese Beispiele mit einer Unbekannten gelöst, und zwar erreicht das SCHEUBEL wie STIFEL einfach durch folgende Proportion x: l/b=~ ]/b: (/a - x). Habe ich damit SCHEUBEL'S Behandlung der Irrationalgröfsen dargestellt, so mufs ich noch kurz auf das Urteil TREUTLEIN'S über diesen Teil der SCHEUBEL'schen Algebra eingehen. Dieses Urteil lautet: ~In der Behandlung der Irrationalgröfsen ist ihm offenbar RUDOLFF Vorbild, so dafs gegen STIFEL ein Rückschritt stattfindet"78). Auch dieses Urteil kann ich 77) p. 66/67. 78) Vergl. a. a. O. p. 20. Dem oben citierten Urteile folgt der Satz: "die Einzelheiten werden geeigneten Ortes zur Besprechung kommen". In dem Abschnitt III, der vom Rechnen mit Irrationalen handelt, sucht man aber in Betreff unserer Frage vergeblich nach konkreten Belegen des allgemeinen Urteils.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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