Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

460 H. Staigmüller: Radicanden vorangestellt werden; analog bezeichnet er die Kubikwurzel durch ~ra. cu." oder durch ~,v/" und die vierte Wurzel durch ~ra. ra." oder,w/.~ Noch eine dritte Art von Wurzelzeichen entspringt daraus, dafs z. B. die Kubikwurzel als,,radix seczmndae quantitatis" auch angedeutet werden kann durch,radix se.", doch macht SCHEUBEL von dieser Art der Bezeichnung keinen weiteren Gebrauch. Zunächst behandelt SCHEUBEL den,Algorithmus de surdis quadratorum", d. h. das Multiplizieren, Dividieren, Addieren und Subtrahieren von Quadratwurzeln. In unserer heutigen Zeichensprache lauten die hierbei zu Grunde gelegten Regeln: 1) j/a.J /b= Vab; 2) 1/a:1/b=ji/1; 3) V/a+ 1 = Va + b + J/4 ab 4) jVa- A/b= /a+ b - 1/4ab4). Doch verwendet SCHEUBEL die beiden letzten Formeln nur in beschränktem Mafse, so giebt er als Resultat der Addition: ~ra. 15 ad ra. 17" wohl die Zahlform,,ra. col. 32 +- v/1020 an75), doch fügt er hinzu:,Adduntur huiusmodi numerorum surdorum radices commodius per particulam illam Plus, uel per eius signunm -t- quod idem est, sic ra. 17 - ra. 15." Sind aber diese zu addierenden Wurzeln ~commensurabel 76),"' so kann die Addition in einfacherer Weise vollzogen werden nach dem Schema 1k/r.2~ + k~.b2 = k (a + b)2. Als Abschlufs der Darlegung einer jeden Operation verweist SCHEUBEL darauf, dafs die inverse Operation ~examen" zu ihr ist. In ganz analoger Weise wie das eben skizzierte Rechnen mit Quadratwurzeln behandelt SCHEUBEL weiterhin das Rechnen mit Wurzeln dritten und vierten Grades, nur begnügt er sich hier bei der Addition und Subtraktion incommensurabler Wurzeln ausschliefslich mit dem einfachen Aggregate, d. h. er giebt die den obigen Formeln 3 und 4 entsprechenden Formeln nicht, dagegen zeigt er bei der Multiplikation und Division der Wurzeln vierten Grades in einem Anhange die Multiplikation und Division ungleichnamiger Wurzeln. Ebenso ist auch die nun folgende Darstellung des ~Algorithmus de Binomiis et Residuis" dem Bisherigen vollständig entsprechend. Die Begriffe,Binomium" und ~Residuum" oder ~Apotome" legt SCHEUBEL mit Bezugnahme auf EUKLID X, 36 und 73 fest. Hervorzuheben 74) In Betreff der Formeln 3 und 4 verweist SCHEUBEL auf EUKLID II, 4, 7, an welchen Stellen er deren Berechtigung darlegt. 75),Radix collecti 32 + /1020" d. h. 1/32+ /10io20o. 76) ~Ac commensurabiles qzuidem sunt, qui aliczius commnunis numneri diuisione, ad quadratos reduci possunt" (p. 37).

/ 897
Pages

Actions

file_download Download Options Download this page PDF - Pages 442-461 Image - Page 442 Plain Text - Page 442

About this Item

Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
Canvas
Page 442
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

Technical Details

Link to this Item
https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001
Link to this scan
https://quod.lib.umich.edu/u/umhistmath/acd4263.0003.001/699

Rights and Permissions

The University of Michigan Library provides access to these materials for educational and research purposes. These materials are in the public domain in the United States. If you have questions about the collection, please contact Historical Mathematics Digital Collection Help at [email protected]. If you have concerns about the inclusion of an item in this collection, please contact Library Information Technology at [email protected].

DPLA Rights Statement: No Copyright - United States

Manifest
https://quod.lib.umich.edu/cgi/t/text/api/manifest/umhistmath:acd4263.0003.001

Cite this Item

Full citation
"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed April 30, 2025.
Do you have questions about this content? Need to report a problem? Please contact us.