Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

Johannes Scheubel, ein deutscher Algebraiker des XVI. Jahrhunderts. 443 lineae.... Ducantur ultimö, etiam ab acutis rectanguli trianguli angulis duae rectae lineae, quarum utraque per latus ewndem angtlm subtendens, usque ad angulum quadrati illum, cui idem acutus hactenus non est coniunctus, continuetur." So lange der vortragende Lehrer oder der repetierende Schüler in der Lage ist, seine Worte gegebenen Falles durch ein direktes Hindeuten auf bestimmte Teile einer Figur zu illustrieren, können Buchstaben umgangen werden, und in diesen engen Grenzen ist den Darlegungen SCHEUBEL'S nicht alle Berechtigung abzusprechen, aber in allen anderen Fällen wird durch das "notwendige Übel" der Buchstaben die Beweisführung entschieden "kürzer und klarer". Und zu diesen Fällen gehören vor allem diejenigen, in welchen der Druck den Beweis übermitteln soll. Hier eine neue Methode einzuführen, weil dieselbe sich dort bewährt hat, ist, milde bezeichnet, eine "Schrulle", selbst wenn die Durchführung, wie dies bei SCHEUBEL thatsachlich der Fall ist, als eine gelungene bezeichnet werden mufs. Und noch eine andere "Schrulle" ihres Autors weist unsere Euklidausgabe auf: Wo in einzelnen Sätzen nur immer die Fläche eines Dreiecks eine Rolle spielt, fügt SCHEUBEL numerische Auswertungen der Heronischen Dreiecksformel an, d. h. der Formel, welche in unserer heutigen Zeichensprache lautet: A = /s (s - a) (s - b) (s - c). Solche mehr oder weniger umfangreiche Beigaben zeigen z. B. im ersten Buche folgende Sätze: 34, 35, 36, 37, 40, 41, 42, 43 und 47. Bei Satz 34 z. B. handelt es sich darum zu zeigen, dafs jedes Parallelogramm durch eine Diagonale halbiert wird. Nachdem SCHEUBEL den Euklidischen Beweis auf seine Art gegeben hat, fährt er fort: "Da nun aber dieser Satz 34 und noch viele folgende in Zahlen, d. h. in der "diskreten Quantität" in gleicher Weise als wahr erfunden werden, wie in der ~kontinuierlichen Quantität" so ist es nötig, um dies bequemer zu zeigen, mit folgenden Worten eine gewisse allgemeine Regel unten anzufügen, vermittelst welcher die Flächen aller Arten von Dreiecken (sofern nur ihre Seiten bekannt sind) gefunden werden können." Und nun folgt in Worte gekleidet die Heronische Formel, und zwar, wie an dieser Stelle nicht anders möglich, ohne jede Andeutung, auf welchem Wege dieselbe erhalten oder bewiesen werden kann. Des weiteren wird die aufgestellte Regel auf 4 Folioseiten an nicht weniger als 9 Dreiecken45) durchgeführt, wobei gegebenen Falles SCHEUBEL darauf hinweist, wie die errechnete Dreiecksfläche der Hälfte des zugehörigen Parallelogramms entspricht. Wie wenig er dabei komplizierten Zahlenbeispielen aus dem Wege geht, mögen die folgenden beiden beweisen. Das eine Mal nötigt ihn seine 45) Darunter sind auch rechtwinklige Dreiecke enthalten.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 1, 2025.
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