Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

420 Paul Stäckel: Vielleicht irre ich mich nicht, wenn ich glaube in der Hydrodynamik einen dankbaren Stoff gefunden zu haben. - - - Den Rest des Briefes, in dem TAURINUS seine Ansichten über den "hydrodynamischen Stofs" entwickelt, unterdrücken wir und bemerken nur noch, dafs er sich später eifrig mit Hydrodynamik beschäftigt und auf eine Reihe von Erfindungen in diesem Gebiete Patente genommen hat, die aber alle nutzlos blieben, da ihm die Mittel fehlten, sie praktisch ins Werk zu setzen 34). GAuss hat weder auf diesen Brief noch auf einen vierten vom 1. October 1832 geantwortet, der für unsere Zwecke belanglos ist. Ganz hat es übrigens TAURINUS an Anerkennung nicht gefehlt. Der bekannte Physiker GEORG SIMON OHM (1788-1854), der von 1817 bis 1826 Oberlehrer am Gymnasium zu Köln war, und der sich, wie seine Arbeit: Grundlinien zu einer zweckmässigen Behandlung der Geometrie, Erlangen 1817 zeigt, eingehend mit den Grundlagen der Geometrie beschäftigt hatte, antwortete auf die Zusendung der Elementa mit einem freundlichen Briefe vom 14. April 1826. ~Die Analogien", schreibt OHr, ~die Sie mit dem Namen logarithmisch- sphärische Geometrie bezeichnen, sind überraschend und, wenn ich nicht irre, von mehr als einer Seite her merkwürdig." Interessant ist auch, dafs OHM ausdrücklich erklärt, der Beweis der Propositio XXIV sei ihm dunkel, er finde keinen Widerspruch in der Vielheit der Systeme34). Aufzeichnungen, die sich in TAURINUs' Nachlafs gefunden haben und die aus dem Jahre 1835 stammen, zeigen, dafs er später zu seinen geometrischen Untersuchungen zurückgekehrt ist34). Wir entnehmen aus ihnen folgende Stelle:,Die Geometrie behauptet von jeher das Ansehen einer Wissenschaft von höchster Gründlichkeit, von möglichster Kraft der Überzeugung. Ihr Ursprung scheint so tief in dem Geistesvermögen zu liegen, ihr Gang, wie sie Schritt vor Schritt festen Boden gewinnt, so sicher und zuverlässig, dafs sie stets als das Muster wissenschaftlicher Form erschien, und es war den Mathematikern nicht zu verdenken, wenn sie im Gegensatze anderer, auf schwankender Erfahrung oder wechselnder Ansicht beruhender Wissenschaften von der ihrigen eine besonders hohe Meinung hegten. Indessen scheint dem grossen Ansehen der Geometrie ein mehrfacher Irrthum zu Grunde zu liegen. Es giebt nemlich für die Geometrie eine 34) Mitteilung von Pastor FÜRER.

/ 897
Pages

Actions

file_download Download Options Download this page PDF - Pages 402-421 Image - Page 402 Plain Text - Page 402

About this Item

Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
Canvas
Page 402
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

Technical Details

Link to this Item
https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001
Link to this scan
https://quod.lib.umich.edu/u/umhistmath/acd4263.0003.001/659

Rights and Permissions

The University of Michigan Library provides access to these materials for educational and research purposes. These materials are in the public domain in the United States. If you have questions about the collection, please contact Historical Mathematics Digital Collection Help at [email protected]. If you have concerns about the inclusion of an item in this collection, please contact Library Information Technology at [email protected].

DPLA Rights Statement: No Copyright - United States

Manifest
https://quod.lib.umich.edu/cgi/t/text/api/manifest/umhistmath:acd4263.0003.001

Cite this Item

Full citation
"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 1, 2025.
Do you have questions about this content? Need to report a problem? Please contact us.