Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

Winkelmessungen durch die Hipparchische Dioptra. 209
mit die Inder ein Verfahren ausgebildet haben, wonach die Sehne des ein3600
geschriebenen 96eckes gleich dem Bogen von 96 3~45' gesetzt und
daraus weiter Tafeln der Sinus sowohl von gröfseren als kleineren Winkeln
entwickelt wurden34), so spricht eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, dafs
die Einführung des Sinus in die Trigonometrie ebenso wie jene Ausrechnung
von X in Myriadenbrüchen aus einer griechischen Quelle stammt 5).
34) CANTOR, Vorles. I2, S. 616 f. TANNERY, Hist. de l'astilon. S. 64.
35) Wenn der seinem Namen nach nicht bekannte griechische Mathematiker,
dessen Bestimmung von - = 3,1416 von ARYABHATTA aufgenommen wurde, auch
die Sinusfunktion gekannt und angewendet hat, so würde man die früheste Herstellung von Sinustafeln in das dritte bis vierte Jahrh. n. Chr. zu verlegen haben;
man darf aber immerhin die Möglichkeit offen lassen, dafs schon zur Zeit des
HIPPARCHos oder vielleicht noch etwas friher griechische Mathematiker statt der
chord.
Funktion char. die für eine Weiterentwickelung der Trigonometrie günstigere
ct am.
Sinusfunktion benutzt haben. Vgl. TANNERY, Hist. de l'astron. S. 66 g. E. ZEUTHEN,
Gesch. der Mathem. S. 288.
Abh. zur Gesch. d. Mathem. IX. 14