Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

Winkelmessungen durch die Hipparchische Dioptra. 199 des Radius rechnete15). Allein der Boden des rechtwinkligen Dreiecks sollte nicht verlassen werden; es wurde also B C zur Kathete des in den Halbkreis eingeschriebenen Dreiecks, dessen Hypotenuse der Diameter ist. Nun BC ( wurde das Verhältnis I — in Einhundertzwanzigsteln des Diameters und deren sexagesimalen Teilen ausgerechnet. Es ist klar, dafs wir für dieses Verhältnis keine besondere Benennung zu suchen, sondern es einfach als Sinus zu bezeichnen hätten, wenn HIPPARCIIos und mit ihm die späteren griechischen Astronomen dasselbe als Funktion des Peripheriewinkels BDC hätten gelten lassen. Da dies aber nicht geschehen ist, müssen wir für die HIPPARcRische BC chord. Funktion )- C eine allgemeine Bezeichnung suchen und dürften mit diam. das Wesentliche in kürzester Form treffen. Dieses Verhältnis erschien nun dem HIPPARnHOS, vom Standpunkte des beobachtenden Astronomen aus, als eine Funktion des Winkels, den er ins Auge falste, d. i. des Centriwinkels ~BAC, und so hat er es in seinem durch PTOLEMAIOS überlieferten xcavovvov vrüv Ev xlKxVo E&t?ELiCoV aufgeführt. Wir gewinnen also für die HippARcmische Funktion des Gesichtswinkels c die allgemeine Formel chord. c 16). dia Co = sin. - diam. 2 ~ Statt der Sechzigstel des Radius waren Einhundertzwanzigstel des Diameters eingetreten. Da nun jeder dieser Teile weiter in erste und zweite Sechzigstel zerfiel, so entstand eine kleinste Einheit im Betrage 1 von 0 0' 1" =42 -0 des Diameters, deren Vielfache in den Sehnentafeln 432 ooo bei der EV4rLcs eines jeden Winkels verzeichnet wurden17). Als Beispiel sei die Sehne zu 00 30' (PTOLEM., Synt. I, S. 38 HEIB.) angeführt. Sie betrug 1.885 03 31'25"==32 0 0 0 des Diameters = 0,0043634. Vermindern wir diesen 432 000 15) Ein vbtjia hat ihm, wie später dem PTOLEMAIOS, als des Radius gegolten und diese Einheit ist dann weiter, wie aus den Tafeln der ev&'üea und i7znocvCi bei PTOLEM. synt. I 11 (10) hervorgeht, in erste, zweite und dritte Sechzigstel zerlegt worden. Vgl. in PAULY-WISSOWA's Realencyklopädie der klass. Altertumswiss. Arithmetica Sp. 1075 f. 16) TANNERY, Hist. de l'astronomie ancienne S. 62, Anm. 1 bezeichnet nach üblichem Brauche mit crd. das Verhältnis der Sehne zum Radius und setzt sin. c demnach crd. co — 2.; allein das Verhältnis zum Diameter mufs beibehalten und rechnungsmäfsig durchgeführt werden, wenn wir das Verfahren der griechischen Astronomen uns verständlich machen wollen. 17) Vgl. ZEUTHEN, Gesch. der Mathem. S. 230 f.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
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Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed April 30, 2025.
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