Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

Heron v. Alexandria, Konrad Dasypodius u. d. Strassb. Astronom. Münsteruhr. 187 Güte hatte mir mitzutheilen. Der zweitel) innere, drei Werkschuh breite, bewegliche Ring, welcher sich in hundert Jahren einmal von rechts nach links drehte, enthielt auf 16 abgeteilten concentrischen Kreisen die Jahreszahlen für ein Jahrhundert (1573-1673) nach christlicher Zeitrechnung und in Jahren seit Erschaffung der Welt, die Frühlings-Tag- und Nachtgleichen (zugleich die Präcession der Tag- und Nachtgleichen, wenigstens nach Heron mech. G III), die beweglichen Feste, die Schaltjahre u. drgl. Ueber dem immerwährenden Kalender waren zur bildlichen Darstellung der sieben Wochentage in einer niedrigen Nische die sieben Wochenplaneten Mars, Mercur, Jupiter, Venus, Saturn und (wegen des Ptolemäischen Systems) die Sonne und der Mond auf einer drehbaren Scheibe so aufgestellt, dass allemal nur der Planet hervortrat, welcher dem betreffenden Tage den Namen gab, also Mars am Dienstag, Mercur am Mittwoch u. s. w., am Sonntag aber Phöbus Apollo und am Montag Diana2). Oberhalb der Planeten ragt über den oberen Rand des Sockels ein Zifferblatt mit Viertelstunden- und Minuteneintheilung3) hervor. Daneben sitzt auf der einen Seite ein Genius, welcher beim Stundenschlage sein Scepter hob und damit die Stunden zählte, während der andere stündlich nach dem Glockenschlage eine Sanduhr umkehrte. Das Räderwerk für die letztere Vorrichtung ist erhalten. Im Mittelgaden befindet sich das Astrolabium4), eine Scheibe mit sieben sich von einander unabhängig und ungehindert bewegenden Zeigern, welche den jeweiligen Stand der sieben Ptolemäischen Planeten im Thierkreise, der einen kleineren Kreis innerhalb der Scheibe bildete, anzeigten. Der Zeiger für den Mond brauchte zu seiner Umdrehung einen Monat, der für die Sonne, Mercur und Venus je ein Jahr, für Mars 2 Jahre, für Jupiter 12 Jahre und für Saturn 30 Jahre5). Auf dem äusseren Rande des Astrolabiums waren die ganzen6) und die halben Stunden angegeben. 1) Diesem zweiten Ringe entspricht der Lage nach bei Schwilgue die azurblaue breite Ringscheibe in der Mitte. 2) An diesen CWochentagen' hat Schwilgue anscheinend nichts oder doch nichts Wesentliches geändert. 3) Das ist bei Schwilgue ein modernes Zifferblatt mit Stunden- und Minutenzeiger. 4) Das hat Schwilgue durch ein Planetarium nach Copernicanischem System mit unbeweglicher Sonne in der Mitte ersetzt. 5) Vgl. Warhafft. Ausleg. S. 15. Die Umdrehungszeiten sind abgerundet, allerdings bei einigen Planeten im Vergleich zur heutigen Rechnung wenig genau. 6) Das Räderwerk zur Bewegung des Schlagwerks der ganzen (und der Viertelstunden) ist erhalten. Der Lage nach waren bei Dasypodius die Stunden verzeichnet, wo bei Schwilgue der Thierkreis steht, also auf dem äusseren Rande.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed April 30, 2025.
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