Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

182 Wilhelm Schmidt: und Wescher1) sowie ihre Lesarten durch Friedrich Haase2) erhalten. Die Strassburger Handschrift enthielt danach folgende Schriften: Herons Hlvevcarwza, BesonsoLrrtxac, Ie o Yotsrcrcg, dann folgten Schriften des Athenaeus, Biton (s. oben S. 180) und ein von Wescher als Heronisch bezeichneter Abschnitt, welcher vermuthlich mit den oben S. 180, Anmerk. 2 besprochenen Stücken identisch ist. Hieran reihen sich Tiv zxa' carca und IIEQ avtotatono~tlzqlXg. Den Schluss bildete Euklids Katoptrik. Wir sehen, dass die Handschrift lauter Dinge enthielt, welche Dasypodius in seinem Sammelwerke herausgeben wollte3). Zu dieser inneren Beziehung gesellt sich schliesslich auch noch ein äusseres Zeugniss. Die Handschrift enthielt unter dem Deckel den Vermerk: CMathiae Berneggeri ex biblioth. Dasypod. 1613. 4) Als ich das Resultat der vorstehenden Untersuchung Sr. Excellenz Hrn. Wirkl. Geh. Rath Richard Schöne mittheilte, äusserte dieser, wenn dem so sei, so rühre wahrscheinlich auch die Wolfenbüttler Handschrift August. 68, 2, welche eine lateinische Uebersetzung von Herons Dioptra mit perspectivischen, also reconstruirten Zeichnungen enthält, von Dasypodius her, wie er immer vermuthet habe. Trotzdem die Schriftzüge des Dasypodius mit denen der Handschrift nicht übereinstimmenS), ist dennoch eine innere Möglichkeit für die Abfassung der lateinischen Uebersetzung durch Dasypodius dadurch gegeben, dass sie in ihren Lesarten nach Mittheilung des Hrn. Dr. H. Schöne mit der Strassburger, freilich auch mit einer Pariser Handschrift, stimmt. Ich glaube jene Vermuthung nun meinerseits noch durch folgende Erwägungen stützen zu können. Gegen das Ende der fraglichen Handschrift findet sich von derselben Hand, welche den Text geschrieben hat, auf dem Rande (Fol. 54') ein kritisirender Hinweis auf Fig. 54 von Bessonus Theatrum instruzmentorum et machinaruz. Dieses Buch ist erst 1578 in Lyon erschienen. Also muss die Handschrift 1) Poliorcetique des Grecs. Paris 1867. S. XXXV. 2) Die Haase'schen Collationen sind jetzt im Besitze Seiner Excellenz des Herrn Wirklichen Geheimen Rathes und Generaldirectors der Königlichen Museen in Berlin, Professors Dr. R. Schöne. Dessen bekannte Liberalität ermöglichte mir die Benutzung der Haase'schen Collationen, die mir auch in diesem Augenblicke für die Pneumatik und die Automaten noch vorliegen. 3) 'Catoptrica' waren von Dasypodius für den zweiten Band vorgesehen. Er hatte übrigens Euklids Katoptrik schon einmal im Jahre 1557 herausgegeben. 4) Nach Anm. 3 könnte Dasypodius die Handschrift schon im Jahre 1557 besessen haben. In diesem Jahre trat er die Professur an. 5) Herr Dr. Erichson, Director des Collegium Wilhelmitanum in Strassburg, hatte die Liebenswürdigkeit, zwei eigenhändige Schriftstücke des Konrad Dasypodius (von 1562 und 1597) zum Vergleich zu übersenden.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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