Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

Zur Geschichte des Thermoskops. 167 Auf Fol. 2' giebt Fludd zwei Figuren nebst zugehöriger Beschreibung, von denen die links stehende eine Reconstruction der von Fludd in der Handschrift vorgefundenen geometrischen Figur darstellt (== Fig. 4), während die rechts danebenstehende eben das speculum calendarium oder die angeblich neue Erfindung ähnlich wie Galileis oder Portas Thermoskop giebt. Dazu bemerkt Fludd sehr richtig, dass die neue Erfindung und die Vorrichtung der Handschrift identisch seien ('ista duo solummodo in figura et non natura inter se variare'). Aus der Beschreibung zu Fig. 4 lernen wir nichts wesentlich Neues; nur möchten wir darauf hinweisen, dass auch hier die Luftblasen wieder besonders hervorgehoben werden: radij solares calore suo in globum (eine Bleikugel, sphaera plumbea) concavum capitis A operantes faciunt, ut inclusus aer eorum actu rarefactus per fistulam A. B in ollam (Gefäss) aquae descendat et per superficiem aquae in forma bullarum (Blasen) egrediatur; oc- y cidente vero sole nocteque B 7 frigida appropinquante iterum Z congelatur, contrahitur atque condensatur aer ille inclusus - tantum aquae ex olla C0 in fistulam plumbeam exsugitur, quantum aeris in rarefaciendo est exhalatum. Es liegt gewiss die Frage nahe, ob nicht die von Fludd erwähnte Handschrift noch existire. Und falls man etwas Aehnliches entdeckt, könnte man versucht sein, es mit den Fludd'schen Angaben in Verbindung zu bringen, zumal wer etwa vernimmt, dass sich gerade an dem Orte, an welchem Fludd sich vor dem Erscheinen seiner Philosophia Moysaica aufhielt, nämlich in London, thatsächlich etwas Aehnliches findet. Ehe wir aber darauf näher eingehen, müssen wir noch einiges vorausschicken. Im Ausgange des dritten Jahrhunderts vor Christi Geburt lebte ein Mechaniker Philon, welcher aus Byzanz stammte. Er unternahm im späteren Lebensalter noch zu seiner Fortbildung weitere Reisen und kam dabei auch nach Rhodos und Alexandria. In letzterer Stadt lernte er mechanische Kunstwerke mannigfacher Art kennen, wie die des Ktesibios, eines alexandrinischen Erfindergenies, der auch auf dem Gebiete der Pneumatik Rühmliches geleistet hat. Philon fasste seine physikalischen Kenntnisse und die verschiedenen Arten ihrer praktischen Verwerthung in einem

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed April 30, 2025.
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