Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

Die ersten Beobachtungen über elektrische Entladungen. 105 elektrischen Lichter zwischen verschiedenen Körpern an und constatirt dann glücklich die Bewegung der Elektricität in geeigneten Stoffen durch direkte Versuche. Er habe, so sagt er in einer ersten Abhandlung vorn Januar 17311), zunächst einige Versuche mit Metallen gemacht, um zu erkunden, ob nicht auch diese auf irgend eine Weise, durch Reiben, iämmern oder Erhitzen, elektrisch werden könnten, doch ohne allen Erfolg. Danach habe er wieder zur Glasröhre gegriffen, um mit Hilfe dieser Neues zu entdecken. Ihm sei nämlich eine Idee, die er schon einige Jahre vorher gehabt, wieder in den Sinn gekommen, ob denn nicht die geriebene Glasröhre, ebenso wie Licht, den Körpern auch Elektricit t mittheilen könne, wenn er auch damals nicht geahnt habe, dass die Anziehung der Röhre auf so weite Entfernungen so stark wirken könne, wie sich das nachher wirklich gezeigt. Gray ging dann in der Prüfung dieser Idee mit aller Sorgsamkeit zu Werke. Er nahm zum Elektrisiren eine Glasröhre von 3 Fuss 5 Zoll Länge und ungefähr 12/l Zoll Durchmesser, die er zum Abhalten des Staubes an beiden Enden durch Korke verschloss, und untersuchte zuerst, ob dieser Verschluss irgend einen Einfluss auf die Elektrisation der Röhre habe. Im Verhalten der Röhre konnte er dabei, ob sie offen oder geschlossen, keinen Unterschied finden; dagegen bemerkte er zu seinem grossen Erstaunen, dass beim Reiben der Körper nicht bloss diese, sondern auch die Korke die Probefedern angezogen und dass also den Korken Elektricität mitgetheilt werden musste.2) Zur weiteren Prüfung dieser Idee steckte er in den Kork an dem einen Ende nach der Reihe dünne Stäbchen von vier, dann acht und endlich zwanzig Zoll Länge, an welche vermittelst dünner Baumwollenfäden eine Elfenbeinkugel gehängt wurde, auch ersetzte er die Stäbchen durch Drahte aus verschiedenen Metallen und fand immer, dass mit dem Reiben der Glasröhre auch die Elfenbeinkugel die Fähigkeit des Anziehens und Abstossens erlangte. Damit hielt er die Fortpflanzungsfähigkeit der Elektricität in Körpern für erwiesen und ging dann dazu über die verschiedenen Stoffe in der angegebenen Weise auf ihre Leitungsfähigkeit für Elektricität systematisch zu prüfen. Dabei entdeckte er nicht bloss sehr bald das Verfahren einen leitenden Körper in nichtleitenden Schnüren isolirt aufzuhängen, sondern könnte auch auf diese Weise sehr leicht den thierischen und sogar den menschlichen Körper als leitend nachweisen und Elektricität in denselben aufsammeln. Er legte einen Knaben von acht bis neun Jahren horizontal auf isolirende 1) Phil. Trans., no. 417, p. 18; Phil. Trans. abr., vol. VI, pt. II, p. 5. 2) ~I was much surprized, and concluded that there was certaiuly an electric virtue communicated to it by the excited tube." Nach Gray's eigener Datirung stammen diese Arbeiten noch aus dem Anfange des Jahres 1729.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed April 30, 2025.
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