Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

96 Ferdinand Rosenberger: das dort in einem hohen Cylinderglase sich befand, eintauchte. Oeffnete man dann, nachdem man die Luft aus dem Recipienten ziemlich weit ausgezogen hatte, den Hahn der Glasröhre, so dass die äussere Luft durch die Glasröhre wieder in den Recipienten einströmen konnte, so glühten die emporgeworfenen Quecksilberkügelchen rings um die Röhre herum in heftigem Feuer und glichen einer flammenden Masse aus lauter glühenden Punkten. Diese Erscheinung hielt an, bis der Recipient nahezu halb wieder mit Luft gefüllt war. Um die Abhängigkeit dieser merkwürdigen Lichterscheinungen von der Stärke der Luftverdünnung genauer zu untersuchen, construirte Hawksbee einen etwas complicirteren Apparat, an dem er alsobald sogar zweierlei verschiedene Arten der elektrischen Lichter beobachtete. Er brachte auf einem grossen Recipienten ein zweites kleines Gefäss an, das mit c. 1]/2 Pfund Quecksilber. etwas über die Hälfte gefüllt war. Dieses obere Gefäss stand mit dem Recipienten nur durch eine enge Oeffnung im Boden in Verbindung, die aber durch einen Holzpfropf mit längerem Stiel verschlossen werden konnte. In dem Recipienten befand sich dann noch ein kleineres oben geschlossenes und unten offenes Glasgefäss so aufgestellt, dass das Quecksilber beim Ausfliessen aus dem oberen Gefäss auf dieses innere fallen und an den Aussenwänden desselben herabfliessen musste. Wurde nun der Recipient genugsam ausgepumpt und dann der Verschlusspfropf des oberen Gefässes etwas gelüftet, so gab das ausfliessende Quecksilber beim Auftreffen auf das innere Gefäss einen prachtvollen Feuerschauer. Dabei leuchtete aber ganz unzweifelhaft nur das Quecksilber, welches an den Glaswänden wirklich herabfloss, nicht dasjenige, welches frei herunterfiel, und selbst die kleinen Theilchen, welche an dem Glase hängen blieben, leuchteten nicht. Bei mehrfacher Wiederholung dieses Versuchs, besonders mit so grossen Mengen von Quecksilber, dass das Quecksilber mehrere Minuten zum Auslaufen brauchte, zeigte sich aber neben diesem beschriebenen matten und gleichmässig sich verbreitenden, fast continuirlichen Licht von purpurner Färbung noch ein anderes von mehr bleicher, weisslicher Farbe, das, in sich nicht zusammenhängend, eher den Blitzstrahlen') glich und vor allem den oberen Theil des Recipienten erfüllte. Auch dieses Blitzlicht folgte in der Hauptsache den fallenden Quecksilber1) Hawksbee, Experiments, p. 9: And now the descending Mercury did not only appear like a Shower of Fire (which it did at the first Trial), but also the Light darted thick from the Crown of the included Glass, like Flashes of Lightning, of a very pale colour, and easily distinguishable from the rest of the Light produced.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed April 30, 2025.
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