Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

- 86 - Der (n +- 1)te Näherungswerth der zweiten Methode von Buzengeiger deckt sich mit dem nten Näherungswerth der Methode von OppermannAlexejeff. Um dieses Ergebniss passend einzukleiden, greift man am Besten auf eine vom Verf. schon früher vorgeschlagene Terminologie zurück. Einer zuerst von Seidel 243) gegebenen Anregung folgend stellten wir damals 244) die folgende Definition auf: "Ist eine gewisse endliche Grösse durch Ausdrücke gegeben, welche ein unendlich fortgesetztes Wiederholen einer gewissen Operation erfordern (Reihe, Faktorenfolge, Kettenbruch, Potenz), und stehen diese Ausdrücke in einer solchen gegenseitigen Relation, dass nicht nur sie selbst, sondern auch ihre pten Näherungswerthe einander gleich sind, so nennen wir solche Ausdrücke.äquivalent." In diese Kategorie der einfachen Aequivalenz gehört z. B. die Gleichheit eines aufsteigenden mit dem aus ihm entwickelten absteigenden Kettenbruch, wenn nämlich bn b1 b...+ - n 12 a3 b4 b b __ a 9Y O azbljb2 --- ~3 2 2 + ~.a4 be - b..... b a1 ~nb 1 -i +b gesetzt wird. Schon bei jener Veranlassung ward es jedoch als wünschenswerth betrachtet, die obige Definition zu verallgemeinern und zwar im folgenden Sinne 245): "Zwei unendliche Ausdrücke (diess Wort im Sinne Euler's genommen) haben eine m - nfache Aequivalenz, wenn der nte Näherungswerth der einen dem nten des anderen gleich ist. Für n =- n ist diese Aequivalenz die früher definirte einfache." Wir werden weiter unten (~. 16) die Vortheile dieser Bezeichnung auch noch an einem anderen Falle constatiren können. Für jetzt genügt es uns zu sagen: Die Aequivalenz zwischen dem gewöhnlichen Kettenbruchverfahren und jenem von Oppermann-Alexejeff-Buzengeiger ist eine n - 2- fache; jene drei Methoden selbst aber stehen unter sich nicht nur in dem Verhältniss einfacher Aequivalenz, sondern sind überhaupt, von der äusseren Einkleidungsform abgesehen, identisch. Es übrigt noch, einen Blick auf die kleine Geschichte zu werfen, welche diese Erkenntniss einer n - 2n-fachen Aequivalenz ebenso hat, wie andere wichtigere Entdeckungen. Zuerst scheint den wahren Sachverhalt Serret 246) wahrgenommen zu haben, allein seine gelegentliche Bemerkung hatte keine weiteren Folgen, und erst Henry hat (s. o.) wieder daran erinnert. Als dann Fürst Boncompagni, wie wir erfuhren, auf die Aequivalenz der Methoden von Pacioli und Cataldi aufmerksam wurde, legte er den Mathematikern eine auf den Nachweis dieser Aequivalenz abzielende Frage vor 247). Dieselbe ward gelöst von Moret-Blanc 248) und dem Verf.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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