Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

Briefe von G. Eisenstein an M. A. Stern. 193 Ich mache hier eine Pause und lege die Feder nieder, da mich das lange Schreiben zu sehr anstrengt, denn ich bin schon seit 4 Wochen sehr krank an Fieber, Husten und Schnupfen, sogenannter Grippe, der Arzt fürchtet ein Nervenfieber, wenn ich mich nicht sehr schone. Ich werde aber bald meinen Brief fortsetzen, wenn ich mich wieder wohler fühle. Sind Sie Ihrem Vorsatze, sich in die Zahlentheorie wieder hineinzuarbeiten, treu geblieben? Ich möchte gerne, was ich könnte, dazu beitragen. VII. Berlin, 12. Juli 1849. Lieber Stern! Da ich heute an Gauss einen Brief abschicke, so kann ich Sie nicht ohne einige Zeilen lassen. Sie müssen nicht glauben, dass ich die ganze Zeit über nicht an Sie gedacht habe; das Gegenteil beweist beiliegender Anfang eines Briefes schon vom November 48; einen zweiten umfangreichen Brief habe ich im März c. geschrieben, er schien mir aber nachher zu melancholisch und unmathematisch und ist verworfen worden. Ich wollte gern mich recht mit Ruhe im Schreiben an Sie ergehen und Ihnen eine Menge mathematischer und unmathematischer Mitteilungen machen, aber ich bin nicht dazu gekommen. Heute nur ganz kurz; erwarten Sie aber bald einen inhaltreichen Brief oder mich selbst, wenn ich Ihnen angenehm bin. Ich hätte wirklich Lust jetzt auf ein paar Wochen nach Göttingen zu kommen, weiss aber noch nicht recht, wie es sich mit der Kasse vertragen wird; bin ich Ihnen willkommen? - Ich hoffe, dass bei Ihnen Alles gut geht und dass Ihre Familie nicht irgendwie Unangenehmes durch den Krieg in der Pfalz, der doch auch Frankfurt berührt, erlitten hat. Grüssen Sie vielmals Ihre Frau Gemahlin, Herrn Goldschmidt und Alle, die in Göttingen einen freundschaftlichen Anteil an mir nehmen. In meinen Verhältnissen hat sich nichts geändert und schwebe ich, um es kurz zu sagen, noch immer in der Luft. Den herzlichsten Dank für Ihre liebevolle und trostreiche Zusprache in Ihrem Briefe. Nur eine ganz kurze mathematische Mitteilung. Ich zweifle, dass Sie irgend Formeln zwischen Binomialkoeffizienten vorbringen können, die nicht in folgenden allgemeinen Sätzen enthalten sind. Es sei q wie immer eine ungerade pos. Primzahl; das Produkt 1 2 3 -4 * sei mit n! bezeichnet. Wenn a - = q - 1, so ist 1 2....q= (1 2.. a) (q - q - 2.*. q - b) (- 1)a! b! (- 1)ac! b!, also nach dem Wilson'schen Satze 1) alb! (- 1)t+1 (- 1)/' - (mod. q) wenn a + = q - 1. Abh. zur Gesch. der Mathelm, II 13

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Page 193
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 21, 2025.
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