Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

96 Maximilian Curtze: Bebus in obseuris oritur lux clara figuris. (Fig. 23.) Bis zu unserm Cap. XVII hat ein und dieselbe zweite Hand geschrieben, bishierher sind auch die mitgetheilten Ueberschriften der einzelnen Capitel mit rothen Versalien geschrieben vorhanden. Die weitern Abschnitte XVIII bis XXIV (34-40) sind dann ohne Unterbrechung, aber auch ohne jede Ueberschrift, nur durch grosse in rother Farbe ausgeführte Anfangsbuchstaben als solche kenntlich gemacht, geschrieben. Nur bei Cap. XXIV (40) ist wieder die Ueberschrift hinzugefügt. Die Hand, welche zuletzt schreibt, ist deutlich von den beiden vorhergehenden unterschieden, dass aber die Fortsetzung der vorhergehenden Capitel beabsichtigt ist, wird dadurch klar, dass Blatt 52 unten in der Mitte die lateinische Nummer VII trägt, während, abweichend von allen früheren Bezeichnungen, das folgende Blatt 53 auf der Vorderseite in der Mitte des unteren Randes die Bezeichnung VIII hat und rechts in der unteren Ecke die arabische Ziffer 9. Betrachten wir nun für einen Augenblick zunächst den Inhalt der von der zweiten Hand geschriebenen zusammengehörigen Nummern, so sehen wir, dass die in den Druckausgaben als 22 und 23 bezeichneten Capitel oder Paragraphen vollständig fehlen. Von ihnen ist 22, nebenbei gesagt, das einzige Capitel, in welchem dreimal das Wort lchidadc statt mecdiclinium vorkommt, und auf welches WEISSENBORiN1) ein so grosses Gewicht gelegt hat. Nach den beiden einleitenden Paragraphen haben wir nun zunächst sieben Methoden der Höhenmessung, dann folgen drei Längenmessungen, eine Höhenmessung, welche auf die bei der einen Längenmessung benutzte Methode ausdrücklich Bezug nimmt, wieder eine Längenmessung, zwei Tiefenmessungen und zum Schlusse noch eine Höhenmessung. Ausser den beiden schon genannten Capiteln 22, 23 fehlt vor allemn die zweite Erklärung des quadrcatum geomvetricum nach der Darlegung einer Höhenmessung mit Hilfe eines beweglichen, aus Stäben zusammengesetzten rechtwinkligen Dreiecks ohne feste Hypotenuse in Cap. 28. an einer Stelle, wo diese Erklärung gerade so hinpasst, wie die Faust aufs Auge. Damit entfällt ein zweiter Vorwurf, welchen Herr WEISSENBORN2) der Darstellung dieses zweiten Theiles macht. Auch diese Erklärung findet sich nur in einer einzigen späten Handschrift, und dürfte ebenso wie Cap. 22 auf 1) A. a. 0., S. 86 u. 92. Ich habe schon an anderem Orte (Deutsche Litteraturzeitung 1888, No. 22, Sp. 818) darauf hingewiesen, dass nur eine einzige Handschrift das Capitel 22 enthält, und dass, da diese erst dem XII. Jahrhundert angehört, man den Zeugnissen der übrigen Codices gegenüber wohl berechtigt sei, diesen Paragraphen als Interpolation eben dieser einzigen Handschrift anzusehen. 2) A. a. 0., S. 104.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed April 30, 2025.
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