Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

62 - Das einzige, unserer Ansicht nach wirklich schwer wiegende, Gegen-Argument hat mit gewohntem Scharfblicke kein Geringerer als Gauss geltend gemacht, indem er jedoch auch zugleich ein Mittel an die Hand gab, die von ihm angegriffene Theorie durch einen neuen Grund zu stützen. Indem er nämlich die bereits erwähnte philologisch-mathematische Schrift von Mollweide einer eingehenden Besprechung unterzieht 208), sagt er u. a., es sei nicht recht abzusehen, weshalb Archimedes, wenn er wirklich auf irgend einem methodischen Wege zu den von ihm benützten Näherungswerthen ge362 989 langt sei, die Werthe 3 und _ ganz ausser Acht gelassen habe; man 209 571 möchte schliessen, er habe letztere eben wirklich nicht bemerkt und sei 1351 mehr durch einen glücklichen Zufall auf 780 verfallen. Hiegegen macht er dann aber selbst folgenden Einwurf 209):,Herr Mollweide glaubt, Archimedes habe jenen Bruch deswegen gewählt, weil er der einfachste von denen sei, deren Zähler zur Ordnung der Tausender gehören, allein dieser Grund scheint uns nicht befriedigend. Wir finden es vielmehr wahrschein1351 licher, dass er den Bruch 780 deswegen vorzog, weil er fand, dass der780 selbe zufälligerweise beim weiteren Fortgange der Rechnung eine bequemere Vereinfachung darbietet, so dass sich beym 24. Eck für 'dasjenige Verhältniss, welches, nach unserer Art zu reden, 1: cotang 7~ 30' ist, eine äusserst nahe Grenze sehr einfach durch 240: 1823 vorstellen liess. Diesen 362 Vortheil hätte er entbehren müssen, wäre er ursprünglich vom Bruch 209 ausgegangen." Niemand wird dieser Auffassung das Lob eines tiefen Eindringens in den dunklen Sachverhalt absprechen können, doch lässt sich wohl nicht behaupten, es sei damit die Frage, warum der Geometer von Syrakus gerade diese und keine anderen Werthe für seine Zwecke heranzog, nun endgültig erledigt. Was die anderen archimedischen Quadratwurzeln anlangt, so will die Kettenbruchmiethode, wenigstens wenn man sie unmittelbar anwendet, keine ganz genügenden Ergebnisse liefern. So ist beispielsweise vonArchimedes (Kap. I, ~. 3) 1/349450 ~ 591 + gesetzt worden. Die übliche Kettenbruchentwickelung, resp. die in ~. 2 dieses Kapitels besprochene Formel, würde 169 1/349450 = /5912 + 169 - 591 + -18 ergeben, und dieser letztere Werth ist von 5911 doch nur um einen ganz minimalen Betrag verschieden. ieso also omt Archedes dazu 1 minimalen Betrag verschieden. Wieso also kommt Archimedes dazu., - zu

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 1, 2025.
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