Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

- 198 -- die obige Exponentialfunktion umgewandelt. -- Der mathematische Kern dieser Summation einer Reihe, bei welcher die Glieder schliefslich unendlieh dicht aneinander gerückt werden, ist, wie man leicht erkennt, eine Integration, und die entsprechende physikalische Anschauung läuft darauf hinaus, dafs die Körper nicht mehr betrachtet werden als aus Molekülen bestehend, die durch verhältnismiöfsig grofse Zwischenräume voneinander getrennt sind, sondern einfach als eine absorbierende Masse, welche zwischen den Grenzen jener Integration den Raum stetig erfüllt. In der That gelangt man auf Grund einer solchen Anschauung sehr rasch zu derselben Exponentialfunktion. Läfst man nnämlich durch irgend ein stetiges, homogenes Medium in einer bestimmten Richtung irgend ein absorbierbares Etwas (sei es ein Stoff, sei es Wärme, Licht oder eine andere Form der Energie) hindurchgehn, teilt senkrecht zu dieser Richtung das Medium in unendlich dünne, gleiche, ebene Schichten von der Dicke dl, setzt dann die Absorption proportional einerseits dieser Dicke, andererseits einer konstanten Gröfse k, so hat man dafür das Produkt 7 dl. Bezeichnet man ferner das ursprüngliehe Quantum jenes absorbierbaren Objekts mit a, den vor seinem Anlangen an einer beliebig ausgewählten Schicht schon absorbierten Teil desselben mit x, den wirklich anlangenden Rest also mit a - x und den in der Schicht selbst zur Absorption kommenden kleinen Betrag mit dx, so folgt aus der Homogenität des Mediums, dafs das Verhältnis zwischen diesem Betrag und dem anlangenden Quantum überall dasselbe ist, mithin hat man die Differentialgleichung: dx C- - X k * dl, woraus: log (a - x) -- 7l 4- Konst. Da mit 1 auch x zu Null wird, ist die Konstante gleich log a, und man findet sehr rasch: X,-= a(l - c-k), ein Resultat, worin man die Rysanecksche Funktion wiedererkennen wird. Bei dieser Überlegung waren die Sehichten eben und von gleicher Ausdehnung gedacht. Läfst man aber das absorbierbare Etwas von allen Seiten her nach einem Centrum sich bewegen, giebt dem absorbierenden Körper die Form eines Kugelschalenstücks von beliebiger Dicke und Umgrenzung, so kommt man zn genau demselben Resultat. Denn wenn auch die Schichten dieses Körpers in der Richtung nach dem Mittelpunkte hin an Flächenausdehnung abnehmen, so wächst doch andererseits die Koncentration des absorbierbaren Objekts genau in demselben Verhältnis, und die Differentialgleichung bleibt dieselbe. - Einen singulären Fall hiervon, bei

/ 917
Pages

Actions

file_download Download Options Download this page PDF - Pages 180-199 Image - Page 180 Plain Text - Page 180

About this Item

Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
Canvas
Page 180
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

Technical Details

Link to this Item
https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0002.001
Link to this scan
https://quod.lib.umich.edu/u/umhistmath/acd4263.0002.001/659

Rights and Permissions

The University of Michigan Library provides access to these materials for educational and research purposes. These materials are in the public domain in the United States. If you have questions about the collection, please contact Historical Mathematics Digital Collection Help at [email protected]. If you have concerns about the inclusion of an item in this collection, please contact Library Information Technology at [email protected].

DPLA Rights Statement: No Copyright - United States

Manifest
https://quod.lib.umich.edu/cgi/t/text/api/manifest/umhistmath:acd4263.0002.001

Cite this Item

Full citation
"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 1, 2025.
Do you have questions about this content? Need to report a problem? Please contact us.