Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

184 -- und etwas später Lesage ) hatten mit unelastischen Atomen die Absorption begründet, allein in jener Zeit war die bezeichnete Schwierigkeit natürlich noch nicht vorhanden, weil damals ja die Möglichkeit eines Verlustes an lebendiger Kraft bei manchen physikalischen Vorgängen nicht bestritten wurde. Alle übrigen Stofstheoretiker aber, soviel mir bekannt, haben geglaubt mit dem Energiegesetz dadurch in Frieden auszukommen, dafs sie entweder die Ätherteilchen elastisch machten oder dieselben zwar unelastisch liefsen, aber dennoch die für elastische Körper geltenden Stofsgesetze zur Anwendung brachten. Letzteres geschieht z. B. von Fritsch, welcher übrigens seine in meinem Rätsel2) kritisierten Deduktionen seitdem aufgegeben und durch andere ersetzt hat.3) Zu den Anhängern der elastischen Atome aber gehören u. a. Schramm, Thomson, Tolver Preston, Rysaneck. unterscheiden, also innerhalb der jetzigen Grenzen unserer Naturbeobachtung ~konservativ" sind, sodann andererseits auf Grund dieses konservativen Charakters der Bewegungen die Herrschaft des Energiegesetzes in den bezeichneten Grenzen abzuleiten, und man würde hiernach einen Widerspruch dieses Gesetzes, sowie der physikalischen Empirie überhaupt nicht mehr zu befürchten haben. 1) Die hier gebotene Gelegenheit möchte ich benutzen, um einen in meinem ~Rätsel" S. 72 geäufserten Zweifel zu beseitigen. - Aus den dort angegebenen Quellen war nicht mit Bestimmtheit zu ersehen, ob Lesages,corpuscules ultramondains" elastisch oder unelastisch waren. Dafs letzteres aus der von mir damals citierten Stelle Thomsons: "Auf diese Weise wird die von Lesages Theorie geforderte Bedingung erfüllt, ohne die neuere Thermodynamik zu verletzen" schon mit Gewifsheit hätte erschlossen werden müssen, wie eine Hallenser Dissertation von Herrn Wilhelm Stoss (S. 19) behauptet, scheint mir irrig. Denn wenn Herr Stoss meint, auf die Frage: "Was ist das, womit Lesage nach Thomsons Ansicht die neuere Thermodynamik verletzt?"' wäre nur die Antwort möglich gewesen: ~Ohne Zweifel die absolute Härte der Atome", so ist, ganz abgesehen davon, ob dies wirklich die einzig mögliche Antwort gewesen wäre, in obigen Worten Thomsons die Berechtigung dieser Fragestellung überhaupt nicht enthalten. Thomson behauptet darin ja gar nicht, dafs Lesage die Thermodynamik verletzt habe, sondern sagt einfach, L esage s Theorie fordere eine Bedingung, und diese Forderung verletze die Thermodynamik nicht. Übrigens führt Thomson in dem oben citierten Satze unmittelbar fort mit den Worten: "und in Übereinstimmung mit Lesage mögen wir uns hierbei beruhigen etc." Da nun Thomson selbst mit elastischen Gebilden arbeitete, so schien mir wohl die Wahrscheinlichkeit, wenigstens aber doch die Möglichkeit vorzuliegen, dafs Lesage dasselbe thue. - Aus dessen eigenen Schriften und hinterlassenen Manuscripten geht aber hervor, dafs seine "corpuscules" unelastisch waren. Auch hat W. Thomson an anderen Stellen, die mir damals nicht vorlagen, hierüber keinen Zweifel gelassen. 2) S. 96 u. ff. 3) Programm des Realgymn. in Königsberg 1886.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
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Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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