Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

148 Beweis aufwirft und denselben ausführliche Widerlegungen entgegensetzt. Das erste dieser Bedenken ist (art. 34), ob nicht die vorhin mit F(y) bezeichnete Function binomisch sein könne, wenn die f (y) es auch nicht seien. Dass das nicht möglich ist, würde man wol am einfachsten folgendermassen beweisen: Sei g der Grad des einzelnen f (y), h ihre Anzahl, also gh der Grad von F (y); seien ferner y', y" zwei Wurzeln von f (y) = 0. Da beide auch Wurzeln der binomischen1) Gleichung F (y) = 0 sein müssen, so muss: y" _ ay' sein, unter a eine (gh)te Einheitswurzel verstanden. Wiederholung derjenigen Vertauschung der Wurzeln x, welche y' in y" überführt, zeigt, dass auch a2',,3y'... Wurzeln von f (y) = 0 sein müssen. Die Anzahl y der so erhaltenen verschiedenen Wurzeln aber muss ein Teiler des Grades g von f (y) sein, also das a schon eine gte Einheitswurzel. Demnach wäre f (y) selbst gleich yy - C oder gleich einem Produkt solcher Factoren, was beides den Voraussetzungen widerspricht. - Ruffini macht, sei es weil er die zu benutzenden Eigenschaften der Einheitswurzeln nicht völlig beherrschte, sei es aus andern Gründen, diesen Schluss nur für h = 2, kommt also nur zu der Folgerung, dass h > 2 sein müsse (art. 36). Dann fährt er folgendermassen fort: Man setze: y -= R, also R +- b = 0; so wird h =G- ik, wo i die Anzahl der verschiedenen Werte ist, welche R bei den Vertauschungen der x annimmt, während k für R dieselbe Bedeutung hat, wie vorher h für y. Wäre nun i = 1 oder 2, so wäre R symmetrisch oder alternirend, also eine Gleichung y- = R nicht möglich, da g > 2 sein und y nicht selbst symmetrisch bezw. alternirend sein soll; also muss i > 2 sein (art. 39). Jetzt sind von der Gleichung Ri - + b = 0 dieselben Eigenschaften nachgewiesen, welche vorher von ygh -+ b = 0 vorausgesetzt worden waren; also folgt wie oben h > 2, so jetzt k > 2 (art. 40). Sei 'i =- S, Sk + b - O, k = qr, wo q, r analoge Bedeutung haben wie vorher i, bezw. k, so wird ganz ebenso bewiesen, dass q > 2, r> 2 sein muss. So fortfahrend erhielte man eine unendliche Reihe von Gleichungen: 9 -- gh, hi ikc, K=- qr, r = st *. und jeder der Factoren i, q, s... müsste > 2 sein; das ist nicht möglich, da p eine endliche Zahl ist (art. 41). Ruffini fügt noch bei, dass diese Schlüsse auch gelten, wenn man vorher die alternirenden Functionen adjungirt hat (art. 44) und dass F(y) 1) Ruffini hat hier statt der Voraussetzung F(y) - yg +- b die nur scheinbar allgemeinere F(y) - (y + a)1l + b.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed April 30, 2025.
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