Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

- 134 wir jetzt von "durch Transformation aus einander hervorgehenden" Gruppen sprechen. Dieser an und für sich gleichgiltige Umstand ist insofern nicht ohne Einfluss, als er Ruffini den Weg zum Begriff der ~ausgezeichneten" Untergruppe versperrt. Übrigens sind seine Definitionen der verschiedenen erwähnten Arten von Permlitationen zwar an und für sich betrachtet nicht eben klar; doch geht ihr Sinn aus den folgenden Beispielen und Anwendungen so unzweifelhaft hervor, dass man sicher sein kann, hier nicht spätere Ideen in ihn hineingedeutet zu haben. (Im folgenden soll im Allgemeinen die jetzt übliche Terminologie, nicht die Ruffini's gebraucht werden.) Die Anzahl der verschiedenen Vertauschungen der Wurzeln, bei welchen eine gegebene Function derselben ihren Wert nicht ändert, nennt Ruffini den ~Gleichheitsgrad" (grado di uguaglianza) dieser Function; dieser Begriff entspricht also unserem "Ordnung der zugehörigen Gruppe".l) Diese Zahl p bestimmt er nun für sämtliche bei fünf Elementen möglichen Gruppen. Für eine "einfache Permutation I. Art" ist sie - das zeigt er allgemein - gleich der Anzahl der durch sie versetzten Elemente; fiir eine "einfache Permutation II. Art" gleich dem kleinsten gemeinschaftlichen Vielfachen der betreffenden Anzahlen für die einzelnen "Componenten"; für eine "zusammengesetzte Permutation I. Art" gleich dem Produkt dieser Anzahlen.2) An "zusammengesetzten Permutationen II. Art" kennt Ruffini bei fünf Elementen nur eine Art, für welche p = 8 ist; die andere mit p = 4 (Vierergruppen) scheint er entweder übersehen oder als in der vorigen enthalten nicht besonders behandelt zu haben. Hierauf geht er über zur Discussion aller derjenigen ~Permutationen III. Art", deren eine Componente eine cyclische Vertauschung aller fünf Grössen ist; er findet, dass dabei keine andern Werte von p als 10, 20, 60 oder 120 auftreten.3) Indem er dann noch allgemein den Satz ableitet, dass für eine Gruppe, welche keine solche cyclische Vertauschung aller fünf Grössen enthalt, p niemals ein Vielfaches von 5 sein kann, erhält er als Hauptresultat seiner Untersuchung die Thatsache, dass p niemals gleich 15, 30 oder 40 wird, m. a. W. dass es keine Functionen von fünf Grössen gibt, welche gerade acht, vier oder drei verschiedene Werte annehmen, wenn 1) Dass diese Zahl stets ein Teiler von m' ist, behauptet Ruffini nach Lagrange, ohne es zu beweisen. 2) Die Componenten werden hier stillschweigend als "einfach" vorausgesetzt, was für m - 5, von einem trivialen Falle abgesehen, in der That gestattet ist. 3) Hier ist die Aufzählung aller möglichen Fälle insofern nicht vollständig, als die aus (12345) und (132) entstehende Gruppe fehlt; doch hat dieses Versehen auf das Resultat keinen Einfluss.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed April 30, 2025.
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