Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

133 an sie anschliessenden Schriften besprochen werden; sie verdienen in der That sämtlich Berücksichtigung, wenn man von lRuffini's Leistungen auf diesem Gebiete ein Bild gewinnen will. 7. Ruffini's Lehrbuch von 1799. Ruffini's erste Veröffentlichung auf algebraischem Gebiete ist ein zweibändiges Lehrbuch der Algebra, das unter dem Titel: Teoria generale delle Equazioni, in cui si dimostra impossibile la soluzione algebraica delle equazioni generali di grade superiore al quarto 1799 zu Bologna erschienen ist. Nach Ableitung der allgemeinen Eigenschaften der algebraischen Gleichungen und Discussion der Auflösung der Gleichungen zweiten, dritten, vierten Grades beginnt Ruffini seinen Unauflösbarkeitsbeweis im 13. Cap. dieses Werkes mit einer Classification der verschiedenen ~Permutationen." Zum Verständnis dieser Classification ist vorab zu bemerken, dass er die sämtlichen Vertauschungen der Wurzeln, bei welchen eine Function derselben ihren Wert nicht ändert, als eine einzige Permutation bezeichnet; er versteht also unter einer "Permutation" dasselbe, was man seit Cauchy als ein "System conjugirter Substitutionen" und seit Galois als eine ~Substitutionsgruppe" zu benennen pflegt. Charakterisirt ist eine solche Gruppe bekanntlich dadurch, dass jede Operation zu ihr gehört, welche darin besteht, dass man zwei ihrer Operationen nach einander vornimmt; dass diese Eigenschaft seinen "Permutationen" zukommt,l) ist Ruffini sehr wol bekannt und vielfach von ihm benutzt. Als "einfache Permutationen" bezeichnet er Gruppen, welche (nach jetziger Ausdrucksweise) aus den Potenzen einer einzigen Substitution bestehen; er unterscheidet deren zwei Arten, je nachdem letztere einen oder mehrere Cykeln enthält. Die übrigen Gruppen nennt er "zusammengesetzte Permutationen", und zwar der ersten, zweiten oder dritten Art, je nachdem sie intransitiv, transitiv und imprimitiv oder transitiv und primitiv sind. Bei Bestimmung der Transitivität berücksichtigt er übrigens nur diejenigen Wurzeln, welche in der gerade zu untersuchenden Function wirklich auftreten: eine unzweckmässige Festsetzung, welche ihn öfters zu weitschweifigen Fallunterscheidungen nötigt. Auch noch in einem andern Punkte weicht seine Ausdrucksweise von der jetzt üblichen ab: wo von den verschiedenen Werten derselben Function die Rede ist, sagt er stets: alle diese bleiben bei derselben Permutation ungeändert - während 1) Der Fall, dass zwischen ~formell" verschiedenen Functionswerten ~numerische" Gleichheit bestehen kann, wird an dieser Stelle von Ruffini noch nicht berücksichtigt; vgl. aber p. 138.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 1, 2025.
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