Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

- 114 grenze des chinesischen Turkestan. Persische, türkische und chinesische Verzeichner asiatischer Begebenheiten berichten von demselben, dass sein Land mehrere Male zur nordwestlichen Provinz China's geschlagen wurde, was die theilweise Aneignung chinesischer Sprache, Literatur und Sitten von Seite der einverleibten türkisch-tartarischen Bevölkerung zur Folge hatte. Der osttürkische Sultan Abt'l-gazi (,) L. L 4. L.xJl.?, gest. 1644) in dem von ihm verfassten "Stammbaum der Türken (ejz.s5)"-s und der Perser Rasld-eddin (t?\JIXi 2, gest. 1318) in seinem "Sammler der Geschichten (a)iyJ!I I kl:)" verlegen die Ursitze der Uiguren viel weiter nach Nordosten, etwa in das Gebiet zwischen dem südlichen Laufe der Selengga und der Stadt Urga, oder direct an die Stätte des alten mongolischen Hoflagers Karakorum; gegenwärtig sollen sie noch im westlichen Turkestan, so in den Chanaten von Chiwa und Buchara, vorkommen. Zu ihrem Namen bemerkt Schott, dass die ihm begegneten Formen desselben ~mit ui, i und ju beginnen. Das schliessende r wird von den Chinesen durch ihr zwitterhaftes orh (urh, rh), oder durch die Sylbe lu, deren vocalischer Auslaut abzurechnen, ausgedrückt, auch völlig unterdrückt, und einmal ist sogar von dem ganzen Namen nur der erste Vocal geblieben." - Etwas vorher wird mitgetheilt: ~Grosser politischer Bedeutung im thätigen Sinne des Wortes hat das Uigurenvolk kaum jemals sich erfreut. Der Umstand, dass syrische Verkünder des Christenthums weiland (im 7. Jahrhundert?) mit vorübergehendem Erfolg unter ihnen predigten und eine semitische Buchstabenschrift ihrer Sprache anpassten, verschaffte ihnen in Europa einige Beachtung, die um vieles erhöht ward, als endlich mehrere, in jener Schrift geschriebene, osttürkische Geisteswerke, eines aus dem 11. Jahrhundert u. Z., unter uns auftauchten." Im 11. Jahrhundert waren die Uiguren noch, wenigstens der grossen Mehrheit nach, buddhagläubig. Cingiz-Han (t)L. ji.t.) führte die uigurische Schrift und Sprache bei seinen Mongolen ein; sein Enkel, Chubilai, befahl einem Oberpriester, die ältere uigurische Schrift zu verwerfen und eine Auswahl Buchstaben der tibetischen Quadratschrift den mongolischen Lauten anzupassen, hatte aber damit eine Neuerung geschaffen, die, weil zu unbequem, nicht lebensfähig war. J. Klaproth, dem zwar Schott eine Menge der bedenklichsten Fehler nachweist, darin aber, wie wohl die Meisten, mit ihm übereinstimmt, dass die uigurische Schrift aus den syrischen Buchstaben, mit denen sie einzelne Aehnlichkeiten hat, hervorgegangen ist und auch vollkommen mit den Formen

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed April 30, 2025.
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