Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

- 42 - dass dem indischen Geometer die Willkürlichkeit zugemuthet wird, ]/2 zuerst 4 10 annähernd gleich - und dann annähernd gleich - zu setzen. Wir behalten 3 7 uns vor, in Kap. II eine, wenn unser Vermuthen richtig ist, einfachere Deutung dieser,Cirkulatur des Quadrates" unseren Lesern vorzulegen. Wir dürfen aber nicht verhehlen, dass der mit Hülfe der Cantor'schen Annahme errechnete Werth für 7 auch anderweit sich bestätigt, und dass somit gewiss Gründe für jene sprechen. Es ergiebt sich nämlich, wenn die zuerst erörterte Muthmassung das Richtige trifft, der Satz, dass den Indern die 7d Seite eines dem Kreise vom Durchmesser d gleichen Quadrates gleich - galt, und in der That behauptet Baudhäyana 153), man müsse, um die Seite des dem Kreise gleichflächigen Quadrates zu erhalten, den Durchmesser mit 7 1 1 1 8 8. 29 8. 29. 6 8. 29. 6. 8 multipliciren, ein Faktor, dessen Erklärung mit Zuhülfenahme des zuerst ftir 1/2 angegebenen Werthes ohne Schwierigkeit gelingt. Wir erkennen diesen Vorzug der Cantor'schen Hypothese bereitwillig an, können jedoch auch die bereits geschilderten Bedenken nicht ganz unterdrücken und überlassen gerne competenten Beurtheilern die Entscheidung. Wir machen jedoch gleich jetzt darauf aufmerksam, dass das unmittelbar Folgende einiges Gewicht für unsere Meinung in die Wagschaale legt. Die Quadratwurzel aus 3 kommt, wie erwähnt, ebenfalls in dem indischen Ritual vor. Drei Bearbeiter desselben, darunter auch der uns bereits bekannte Baudhäyana, geben ftir die Kreisquadratur folgende Regel 154), es sei /13d\2 1 d. 4 Hier ist ein Zweifel nicht möglich, es ist i = 3 gesetzt, wie bei allen alten orientalischen Völkern 155), und wir haben die neuen Relationen 13 1 3 4, i~ 1/ 26 5 4 3 1- ' ganz ebenso wie bei Heron und den römischen Agrimensoren. Andererseits freilich kennt Baudhäyana auch den weit genaueren Werth 1/3 1 2 1 - 1 über welchen in Kap. II, ~. 4 weitere Aufschlüsse zu finden sind. Rodet huldigt der Ansicht, die ältesten ~iulvasütraregeln entstammten ungefähr dem IV. vorchristlichen Jahrhundert 155). Cantor dagegen legt mit Recht den mannigfachen Beziehungen grosses Gewicht bei, welche ihm

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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