Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

- 141 auch keinen Zweifel darüber, was dieser,Abacus" gewesen: durch Wiederholen derselben ~caracteres" könne diese Tafel bis auf die von,Abacus" selbst gemachte Ausdehnung von 27 Stellen*) gebracht werden. Es ist bezeichnend für die mittelalterliche Wissenschaft, dass einem Gelehrten wie Johannes de Muris damals schon 9 _8 7 6 5 4_ 3 _ 2 und trotz der deutlichen Anlehnung 1 1 1 1 1 1 an die Abacistenschule die wahre Be- 2 2 2 2 2 2 2 2 deutung des Wortes Abacus so sehr entgangen sein konnte. _ 3 3 3 3 3 _ Die Anwendung, welche Johannes 4 4 4 4 4 4 4 4 4 von dieserTabelle macht, ist nun durch 5 5 5 5 5 5 5 5 5 die Numeration bezeichnet. Letztere geschieht, indem die einzelnen Ziffern 6 6 6 6 6 6 6 6 6 einer Zahl durch Zudecken derselben 7 7 7 7 7 7 7 7 7 Ziffern in den betreffenden ~areus" 8 8 8 8 8 8 8 8 vermittelst eines zeichenlosen ~c alcu - lu s" markiert, also daselbst eigentlich 99 9 9 9 9 unsichtbar gemacht werden. Johannes addiert also z. B. zwei Zahlen, indem er nach vorläufiger Darstellung der einen Zahl in der tabula in jeder Columne die Summierung der hinein gehörigen Zahlen durchführt und die erhaltenen Summen sogleich wieder durch Zudecken Vermittelst eingelegter calculi markiert. Das Gesammtergebniss wird sodann festgestellt, indem der calculus in jeder Columne aufgehoben und die darunter befindliche Ziffer abgelesen wird. Für die Multiplication verweist der Autor auf die Mitwirkung seiner oben dargestellten ars multiplicandi nach Capitel 11, wobei die in den arcus eingestellten Ziffern den limites - Nummern links vom Striche des obigen Schema's entsprechen. Er beginnt die Operation mit den beiden höchsten Stellen. Im Dividie'en, welches ohne jede Reminiscenz an die dekadischen Differenzen geschieht, überlässt er zunächst die Aufgabe, den richtigen höchsten Quotienten zu finden, ganz der Erfahrung des Rechners: de quo nemo nisi tu te docere potest ". Sehr merkwürdig ist nun aber wieder die Stellenregel für den Quotienten. Sie lautet, von dem besondern Fall des Beispieles im Texte abstrahiert: die Stellenanzahl des Divisors abzuziehen von derjenigen des Dividend und der Rest um die Zahl Eins zu vermehren (Johannes vermehrt sogleich vor der Subtraction die Stellenzahl des Dividend um Eins), - also wieder genau die:) Ueber die Rolle dieser Stellenanzahl 27 in der Abacistenschule vgl. meine Abhandlung "Gerbert" in Wiener Sitz.-Ber. 116 (1888), 878. 880. 886 ff 912.

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 1, 2025.
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