Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.

88 - blancs. 26 Septembre 1888 (roth); rickwärts: Ex Bibl. S. Vict. Paris. S. Vict. 534 (schwarz). Von der Hand der ersten Aufschrift, also allerneuestens, und ebenfalls roth sind dann alle weiteren Blätter fortlaufend von 1-77 arabisch bezeichnet. Diese Blätter zeigen aber noch eine zweite Numerierung in arabischen Ziffern etwa aus der Zeit der Wende des 14. Jahrhunderts und zwar beginnend das Blatt 1 mit der Bezeichnung 2, sodass diese ältere Bezeichnung, soweit der damalige Bestand noch vorhanden, je um eine Nummer voran ist. Die Sache erklärt sich durch das derzeit letzte Pergamentblatt des Codex, welches die Nummer 77 neu, aber 1 jener älteren Bezeichnung trägt und zweifellos einmal das erste Blatt des Codex gebildet hat. Es ist rickwärts leer und trägt vorne folgende Aufschriften: 1. gleichzeitig oder wenig jünger als unser Text: Iste liber est Sancti Victoris parisiensis. Quicumque eum t furatus fuerit. uel celauerit. uel titulum istum deleuerit 1 anathema sit. 2. dem Anscheine nach von der Hand der älteren Paginierung herrührend: Que secuntur hic habent. sclilicet. | Radulphi laudunensis de abaco. 2. | de semytonio. 42. Gloss? super talbulam compoti. 50. Quedam alia. 58. 1 Puluis mathematici. 62. quedam | de algorismo. 93. de....... composito contenti C. 99 et usque 101. Der Codex, von mehreren, der Zeit nach nicht erheblich auseinanderliegenden Händen hergestellt, befand sich also ungefähr zu Anfang des 15. Jahrhunderts schon in der heutigen Vereinigung. Unser Tractat mit der Ueberschrift in rother Farbe: Incipit Liber Radulfi laudunensis de Abaco mit darauffolgendem Initiale A in blauer Farbe stand augenscheinlich von Anbeginn an der Spitze der Handschrift (fol. 1'- 37V neu, 2-38 alt; es folgen leer 38-40 neu). Dieser, sowie der nun folgende Tractat: de semitonio (fol. 41r-46r neu, 42-47 alt) sind von Einer Hand geschrieben, dem 13. Jahrhunderte angehörig. Ebenso der nächste Tractat (49'-52' neu, 58-61 alt; hier sind also vorher die Blätter 50O-57 inzwischen ausgefallen) und was weiter kommt, von anderer Hand, gehörte jedenfalls nicht zum ursprünglichen Bestande der Handschrift; der Inhalt ist von hier an durchweg algoristischer Natur. Dies letztere war noch hervorzuheben, weil unser Tractat selbst und die von derselben Hand folgenden Tractate durchaus noch dem Lehrsysteine der Abacisten angehören. Trotz der von Radulph selbst wiederholt betonten Kürze wird uns seine Darstellung der Abacus - Wissenschaft von oft ermüdender Weitschweifigkeit erscheinen. Sein Tractat ist aber wichtig, weil er, der allerletzten Zeit, bevor die Gerbert'sche Arithmetik von der arabischen mit einer gewissen Plötzlichkeit verdrängt wird, angehörend, seine Wissenschaft in ihrer vollen scholastischen Entwicklung zeigt. Sie hat keine Fortschritte gemacht. Noch

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Title
Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik.
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Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1877-99.
Subject terms
Mathematics -- Periodicals.
Mathematics -- History.

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"Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/acd4263.0002.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed April 30, 2025.
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