Vorlesungen ueber die Principe der Mechnik. Von Ludwig Boltzmann.

Vorwort.
Bring' vor, was wahr ist;
Schreib' so, dass es klar ist
Und verficht's, bis es mit dir gar ist!
Wenn ich nun wieder statt des zweiten Theiles der Gastheorie den ersten der Mechanik publicire, so will ich das
nicht mit dem Hinweise auf berühmte Muster für die Reihenfolge des Erscheinens der Bände entschuldigen. Das kam
vielmehr so. Im zweiten Theile der Gastheorie häuften sich
die nothwendigen Einschaltungen über Mechanik so, dass sie
erst einen ganzen Paragraph, dann einen Abschnitt auszufüllen schienen und ich mich zuletzt entschloss, ein ganzes
Buch daraus zu machen, indem ich noch ein Vorlesungsheft
hinzunahm, das ich in den vorigen Ferien für Vorlesungen
über Mechanik im folgenden Wintersemester ausgearbeitet
hatte. Als ich mir aber mein Auditorium betrachtete,
glaubte ich die ganze Methode desselben mit einer einfacheren vertauschen zu sollen. Dafür nahm ich den Inhalt
des betreffenden Heftes, damit doch meine Mühe nicht ganz
verloren sei, in das vorliegende Buch auf, welches ich also
als Vorlesungen bezeichnen könnte, die ich an der Wiener
Universität nicht gehalten habe.
Man sprach in neuerer Zeit viel über die Dunkelheiten
in den Principien der Mechanik und suchte sie dadurch zu
beseitigen, dass man der Mechanik ein ganz neues, fremdartiges Gewand gab. Ich habe hier den entgegengesetzten
Weg eingeschlagen und versucht, ob sich nicht bei möglichst
treuer Darstellung der Mechanik in ihrer alten classischen
Form die Dunkelheiten ebenfalls vermeiden liessen, theils