Über die Theorie des Kreisels. Mit 143 Figuren im Text.

908 IX. Technische Anwendungen. (5) dt2 + dt -Q -N dt = o (5). d2fI, d~ dQ j dt- + dt - qh + Ndt = und an Stelle der Gl. (4) tritt jetzt die folgende: (J,2 + Wx - Qf)(jx2, +wx - qh) + Nx2, (6) = Jjx4 + (Jw + jW)x3 + (N2- QHj -qhJ + Ww)x2 - (QHw + qhW)x+ QHqh = 0. Damit Stabilität möglich ist, müssen wieder alle Koeffizienten dieser Gleichung positiv sein. Man sieht aus dem Koeffizienten von x: Wenn beide Freiheitsgrade gedämpft sind, ist keine stabile aufrechte Bewegung möglich. Es ist erforderlich, dafs die Schwingung des einen Freiheitsgrades nicht gedämpft, sondern beschleunigt wird. Welcher der beiden Freiheitsgrade hierzu ausgewählt wird, ist prinzipiell unwesentlich. Für die Praxis dürfte aber nur die eine Anordnung in Frage kommen, bei der die Bewegung des Kreiselrahmens beschleunigt wird. Vom technischen Standpunkte aus ist wohl die Idee, den Wagen bei einem seitlichen Kippen dadurch stabilieren zu wollen, dafs man ihn weiter im Sinne des Kippens antreibt, doch zu gewagt. Eine Vorrichtung, die die Kreiselrahmenschwingung beständig beschleunigt, ist in dem Brennan'schen Patent in der That vorgesehen. Dort ist also die Gröfse w als negativ zu denken. Dann kann der Koeffizient von x in Gl. (6) in der That positiv werden, aber andrerseits würde dadurch, falls nicht zugleich W genügend grofs und positiv ist, der Koeffizient von x3 negativ ausfallen. Es reicht also nicht aus, den einen Freiheitsgrad zu beschleunigen, der andere mufs gleichzeitig in entsprechendem Mafse gedämpft sein. Setzen wir w = - w so sind nämlich die Bedingungen zu erfüllen: qhW- QHw1 < 0, (7) jW-Jw O. Beide können nebeneinander bestehen, wenn qh < QH) gewählt ist. Und zwar wird nach der zweiten Ungleichung (7), wegen des überwiegenden Schwere- und Trägheitsmoments des Wagens über das des Kreisels, W einen viel gröfseren Wert haben müssen als w,. Nach der ersten Ungleichung (7) aber reicht eine verhältnismäfsig geringe *) D. h. bei umgekehrt gedachter Schwererichtung, wo die Wagen- und Kreiselschwingung beide stabil wären, mufs die Frequenz der Kreiselrahmenschwingung kleiner sein als die des Wagens.

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Title
Über die Theorie des Kreisels. Mit 143 Figuren im Text.
Author
Klein, Felix, 1849-1925.
Canvas
Page 901
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1897-1910.
Subject terms
Tops
Precession
Nutation
Latitude variation
Gyroscopes

Technical Details

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"Über die Theorie des Kreisels. Mit 143 Figuren im Text." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/abv7354.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 30, 2025.
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