Über die Theorie des Kreisels. Mit 143 Figuren im Text.

838 IX. Technische Anwendungen. nicht in Resonanz stehenden nach den Ausführungen des ersten Teils von ~ 5 weniger beeinflufst als die resonierende selbst, wie es ja für gewisse Gebiete der Frequenz der auffallenden Welle sogar vorkommt; dafs der Kreisel die erzwungene Schwingung verstärkt. Bei Berücksichtigung aller dieser Umstände liefert die immerhin noch nahe Übereinstimmung unseres Resultats mit dem Schlick'schen eine gewisse Bestätigung des in ~ 4 gemachten Ansatzes der Differentialgleichungen. Wir haben aber bei der vorhergehenden Berechnung auf einen wichtigen Punkt noch nicht geachtet, nämlich ob unter den angenommenen Verhältnissen die Kreiselrahmenausschläge auch für die erzwungenen Schwingungen innerhalb der verlangten Grenzen bleiben. Nur dann kann eine wenigstens angenäherte Übereinstimmung mit der Praxis erwartet werden. Die Rahmenausschläge berechnen sich aus den Formeln auf pag. 807. Aus Gl. (15) und (17) folgt, wieder unter der Annahme v2 - y2= - und bei kleinem K: - A -KI/J a a Ao ~~ |A. 1 ~A nV J - also bei Zugrundelegung der früher angenommenen Zahlenwerte und der oben berechneten Impulsgröfsen etwa: a A0 der Ausschlag des Schiffes ohne Kreisel beträgt erfahrungsmäsig (vgl. die Diagramme Fig. 132) höchstens 100 bis 15~. Fügt man noch eine Korrektion zu, um die nicht mehr streng zutreffende Annahme kleiner Schwingungen in Rechnung zu ziehen, so wird der Ausschlag a etwa 20~, liegt also in der That innerhalb der Grenzen, für die unsere Rechnungen als gültig anzusehen sind. Schlick hat seine Versuche dadurch graphisch niedergelegt, dafs er die Schlingerbewegungen durch einen von ihm konstruierten Indikator*) selbstthätig aufzeichnen liefs, der seinerseits auf dem Kreiselprinzip, nämlich auf der raumfesten Lage der Axe eines im Schwerpunkt unterstützten Schwungrads beruht, und zwar wurden Versuche mit dem ~Seebär", später bei stürmischen Wetter auch mit der.Silvana" und dem ~Lochiel" vorgenommen. Sie wurden in der Weise ausgeführt, dafs das Boot zunächst mit festgebremsten Kreisel quer zur See gelegt wurde. Das Boot geriet in Rollbewegungen bis zu 150 nach beiden Seiten, in einzelnen Fällen beim ~Seebär" sogar bis zu 25. Dann *) In dem Vortrag in der Schiffbautechnischen Gesellschaft (pag. 135) erwähnt.

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Title
Über die Theorie des Kreisels. Mit 143 Figuren im Text.
Author
Klein, Felix, 1849-1925.
Canvas
Page 821
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1897-1910.
Subject terms
Tops
Precession
Nutation
Latitude variation
Gyroscopes

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"Über die Theorie des Kreisels. Mit 143 Figuren im Text." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/abv7354.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 27, 2025.
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