Über die Theorie des Kreisels. Mit 143 Figuren im Text.

~ 5. Wirkung des Schiffskreisels. 831 aufgetragen, also den imaginären Teil von t als Funktion von n2 und zwar für verschiedene Werte der Dämpfung k. Die Ziffern an der horizontalen Axe bezeichnen die Werte von n2. Aus den Kurven ist zu ersehen, dafs für genügend grofses k, imn Fall v2 = 1 fir k > 4, die Schwingung immer aperiodisch werden kann, dafs aber die hierzu erforderliche Kreiselstärke um so gröfser ausfällt, je gröfser die Dämpfung k ist. Einschaltungsweise sei hier bemerkt, dafs bei dem für die,Silvana" konstruierten Kreisel und den Gröfsenverhältnissen dieses Schiffes n2 nicht beträchtlich über 20 gesteigert werden kann. Die Kurven zeigen, dafs dann k nicht gröfser als 10 sein darf, damit noch Aperiodizität der Hauptschwingung möglich wird; dem entspräche eine Bremsstärke w 1000 mkgsec. Die im Vorhergehenden beschriebenen Verhältnisse für v2 = 1 geben ein genügendes Bild auch für die entsprechenden Verhältnisse bei anderen Werten*) von v2. Die Wirkung der Bremse, wie sie sich im Vorhergehenden ergab, läfst sich daher folgendermafsen verallgemeinern: Der Dämpfungsfaktor der Hauptschwingung, s, wächst mit n2 an, bei kleinem k rasch, aber je gröfser k ist, desto langsamer (vgl. den linken Teil der Fig. 131), kann aber nie über den Wert k selbst hinausgehen. Ist er in die Nähe dieses Wertes gekommen, so wächst er nur noch langsam, um sich asymptotisch dem Grenzwert k zu nähern (vgl. den rechten Teil der Fig. 131). Es können also im Ganzen gröfsere Werte von s bei gröfserem k erreicht werden, aber nur unter der Voraussetzung, dafs man den Impuls beliebig steigern kann. Wegen der tatsächlichen Grenze für die Impulsstärke wird aber für die Praxis gerade die Frage in Betracht kommen, wie bei festem n2 die Gröfse k zu wählen sei, damit möglichst günstige Wirkung erzielt wird. Nach den vorhergehenden Überlegungen existiert immer ein solcher günstiger Bremswert. Nehmen wir nämlich einen grofsen Wert von k, so liegt der dem festen Wert n2 entsprechende Punkt auf dem anfänglichen steilen Anstieg der betreffenden Kurve (nämlich im Falle der Fig. 131 auf dem Kreisbogen), und zwar um so höher, je kleiner k ist; wählen wir dagegen einen kleinen Wert k, so liegt er auf einem *) Da wir den Fall v2 > 1 als ungünstig ausgeschlossen haben, bildet v2 = die obere, v2 = 0 die untere Grenze für v. Im letzteren Falle lassen sich analytisch (durch Bildung der Diskriminante von Gl. (10)) die analogen Resultate ableiten. Z. B. ergiebt sich hier als günstigste Bremsstärke bei gegebenem n statt (28) auf pag. 832 ungefähr (28') k2 =3 (n2 + 1) Durch diese Festsetzung kann AperiodizitBt der Hauptschwingung erreicht werden, wenn n > 8 gewählt ist.

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Title
Über die Theorie des Kreisels. Mit 143 Figuren im Text.
Author
Klein, Felix, 1849-1925.
Canvas
Page 821
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1897-1910.
Subject terms
Tops
Precession
Nutation
Latitude variation
Gyroscopes

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"Über die Theorie des Kreisels. Mit 143 Figuren im Text." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/abv7354.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 31, 2025.
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