Über die Theorie des Kreisels. Mit 143 Figuren im Text.

804 IX. Technische Anwendungen. ferner sei v das Verhältnis der Frequenz der reibungsfreien ungekoppelten Kreiselschwingungen*), zu derjenigen der Schiffsschwingungen: (9') ov.^4:QH also _ _h 2 ~02. Führt man noch die ebenfalls unbenannten Abkürzungen**) ein: (9") w = n so ergiebt sich aus (7) für die nunmehrige dimensionslose Unbekannte ( die - Gleichung: (10) ((2 - iK( - 1) ((2 - ik3 - v2) = n23 Von den hier eingeführten Zahlen mifst n die Kreiselwirkung, k die Bremswirkung, K die ursprüngliche Dämpfung der Schiffsschwingungen, wobei K im Verhältnis zu k unter Umständen vernachlässigt werden kann. Dem Frequenzverhältnis v werden wir insbesondere auch den Wert 1 geben, in welchem Falle die ursprüngliche Schiffs- und Pendelschwingung in Resonanz stehen. Für n = 0 fallen die Wurzeln m in zwei Paare auseinander, die der ungekoppelten Schiffs- und Pendelschwingung entsprechen. Wir werden zu untersuchen haben, wie sich diese Paare bei wachsendem n und geeignet angenommenem k stetig verändern. Der aus der ungekoppelten ursprünglichen Schiffsschwingung herauswachsende Schwingungsmodus, den wir als,Hauptschwingung" bezeichneten, wird dabei an Dämpfung und unter günstigen Verhältnissen auch an Schwingungsdauer zunehmen, wie es zu Anfang dieses Paragraphen als wünschenswert gefordert wurde. Indessen sind es nicht die freien Schwingungen von Schiff und Schiffskreisel, die uns in Rücksicht auf die Praxis in erster Linie interessieren, sondern die durch den Seegang erzwungeneen Schwingungen. Der Bruchteil, auf den die Amplitude der letzteren durch den Kreisel herabgesetzt werden kann, liefert den einfachsten; wenn auch nicht den einzigen Mafsstab für die Wirksamkeit der Konstruktion. Wir schreiben zunächst die Bewegungsgleichung des Schiffes bei festgestelltem Kreiselrahmen auf bewegter See hin. Hierzu führt *) Von einem Verhältnis der Schwingungsfrequenzen kann natürlich nur die Rede sein, solange beide Schwingungen periodisch erfolgen. Dagegen behält unsere allgemeine in Gl. (9') enthaltene Definition auch im aperiodischen Falle ihren Sinn. Wenn v weiterhin trotzdem vielfach kurz als Frequenzverhältnis bezeichnet wird, so ist dieses für die aperiodischen Fälle im übertragenen Sinne zu verstehen und auf die eigentliche Definition (9') zurückzugreifen. **) Die Dämpfungskonstante K hat natürlich nichts mit der sonst so bezeichneten Kreiselwirkung K zu thun.

/ 480
Pages

Actions

file_download Download Options Download this page PDF - Pages 801-820 Image - Page 801 Plain Text - Page 801

About this Item

Title
Über die Theorie des Kreisels. Mit 143 Figuren im Text.
Author
Klein, Felix, 1849-1925.
Canvas
Page 801
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1897-1910.
Subject terms
Tops
Precession
Nutation
Latitude variation
Gyroscopes

Technical Details

Link to this Item
https://name.umdl.umich.edu/abv7354.0003.001
Link to this scan
https://quod.lib.umich.edu/u/umhistmath/abv7354.0003.001/304

Rights and Permissions

The University of Michigan Library provides access to these materials for educational and research purposes. These materials are in the public domain in the United States. If you have questions about the collection, please contact Historical Mathematics Digital Collection Help at [email protected]. If you have concerns about the inclusion of an item in this collection, please contact Library Information Technology at [email protected].

DPLA Rights Statement: No Copyright - United States

Manifest
https://quod.lib.umich.edu/cgi/t/text/api/manifest/umhistmath:abv7354.0003.001

Cite this Item

Full citation
"Über die Theorie des Kreisels. Mit 143 Figuren im Text." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/abv7354.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 27, 2025.
Do you have questions about this content? Need to report a problem? Please contact us.