Über die Theorie des Kreisels. Mit 143 Figuren im Text.

692 VIII. Abschnitt B. Geophysikalische Anwendungen. zweiter Ordnung" ist der obige Ausdruck cos2 - 2/3. Die vorstehend berechnete Reihe (6) für V stellt, können wir sagen, die Entwickelung des Potentials nach Kugelfunktionen dar. Ferner haben wir in Gl. (7) auch den Ausdruck von U nach Kugelfunktionen geordnet. In der Gleichgewichtsbedingung (8) endlich haben wir die beiden Terme von V und U, welche unsere Kugelfunktion zweiter Ordnung enthalten, mit einander verglichen und gelangten dadurch zur Berechnung der Elliptizität. Wir können diese Gleichgewichtsbedingung schematisch folgendermafsen schreiben, wenn wir mit U2 und V2 den betr. Term in der Entwickelung von U und V bezeichnen, wobei wir V2 für die Elliptizität 1 berechnen und bei der Berechnung von U2, mit Rücksicht darauf, dafs die Centrifugalkraft eine störende Ursache von kleinem Betrage darstellt, von der Elliptizität überhaupt absehen: (9) J 2 Y Ü2, V2 5-R 0 3 -Wegen näherer Ausführung der Theorie, insbesondere bei beträchtlichen Werten der Elliptizität, müssen wir auf die Litteratur*) verweisen. Zweites Problem. Eine homogene elastisch-feste Kugel vom Radius R und der Dichte Q wird mit der Winkelgeschwindigkeit co um einen ihrer Durchmesser gedreht. Sie geht dabei in ein abgeplattetes Umdrehungsellipsoid über, welches die Rotationsaxe zur Symmetrieaxe hat. Das elastische Verhalten des Materials sei dadurch bestimmt, dafs wir den Elastizitätsmodul (E) geben und annehmen, dafs das Material incompressibel sei, dafs also das Poissonsche Verhältnis von Querkontraktion zu Längsdehnung den speziellen Wert 1/2 habe. Die letztere Annahme vereinfacht die Rechnungen und hat auf das Resultat keinen erheblichen Einflufs. Die Elliptizität des so entstehenden Ellipsoides wird alsdann (10) E = - - 3 Um auch hier zunächst ein Zahlenbeispiel zu geben, welches sich den Verhältnissen der Erde anschliefst, wählen wir in CGS-Einheiten = 5,5, - 24 -60 - 60' i2 b2 a2 naten x, y, ist und der Potentialgleichung -2 + - 2 2 - 0 genügt. Aus. W a. einer räumlichen Kugelfunktion entsteht eine Kugelflächenfunktion, wenn man in dem Ausdruck der ersteren x2 +- y2 -+ = const. setzt. *) I. Lamb, Hydrodynamics, Cambridge 1895, Kap. XII, pag. 580. W. Wien, Hydrodynamik, Leipzig 1900, Kap. VIII, pag. 303. Thomson und Tait, Natural Philosophy II, Cambridge 1895, art. 771, 793 ff. Ausführliche Litteraturangabe bei A. E. H. Love, Encykl. d. math. Wissensch. Bd. IV, Art. 16, Nr. 4.

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Title
Über die Theorie des Kreisels. Mit 143 Figuren im Text.
Author
Klein, Felix, 1849-1925.
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Page 685
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1897-1910.
Subject terms
Tops
Precession
Nutation
Latitude variation
Gyroscopes

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"Über die Theorie des Kreisels. Mit 143 Figuren im Text." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/abv7354.0003.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 28, 2025.
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