Vorlesungen über Differentialgeometrie und geometrische Grundlagen von Einsteins Relativitätstheorie, von Wilhelm Blaschke.

~ 28. Ein Hilfssatz über Kurven auf der Kugel. 45 ~ 28. Ein Hilfssatz über Kurven auf der Kugel. Es sollen im folgenden einige schöne Sätze über räumliche Kurven mit der konstanten Krümmung Eins hergeleitet werden, die in Zusammenhang mit Untersuchungen von K. Weierstraß in den achtziger Jahren von H. A. Schwarz gefunden worden sind, und deren Kenntnis der Verfasser einer mündlichen Mitteilung von C. Caratheodory verdankt. Als Vorbereitung werde folgendes bewiesen. Hilfssatz. Eine Kurve von der Länge 1 <n beginne im Nordpol der Einheitskugel. Es sei c die Poldistanz des Schwerpunktes der honzogen mit Masse belegten Kurve. Dann ist stets <2 und nur dann gleich 1: 2, wenn die Kurve Teilbogen eines Meridiankreises ist. Zum Beweise nehmen wir den Kugelmittelpunkt zum Ursprung und die Richtung zum Nordpol als x.-Richtung eines rechtwinkligen Achsenkreuzes. Dann verschieben wir die auf unserer Kurve befindlichen Massen in den Ebenen x - konst. unverändert nach einem im Nordpol beginnenden Meridianhalbkreis. Wir behaupten zunächst daß für den so belegten Kreisbogen die Poldistanz a1 des Schwerpunkts größer ist als die für die ursprüngliche Kurve (ao1 a). In der Tat! Es ist V( fJx dm)2 + (Sf2 dm) tg ce - f3dm' fX3 dm Darin ist wegen 1< n7 der Nenner positiv, d. h. die Hauptmasse u nserer Kurve liegt auf der nördlichen Halbkugel, denn um vom Nordpol zum Aquator zu gelangen, muß man mindestens den Weg n: 2 zurücklegen. Bei unserer Verschiebung der Massenelemente dm bleibt der Nenner fest; vom Zähler kann man aber einsehen, daß er wächst, (54) (fJx dm)2 + (fx2 dm)2 _ (fVxi2 + x22dm)2. Führt man nämlich diese Integrale formal in Doppelintegrale über, also in leicht verständlicher Bezeichnung beispielsweise (Jx dm)2 = fif x1, dm dm, so nimmt die zu beweisende Ungleichheit die Gestalt an ff (1 x1 + x2 2) dm dm, < ffIVx + 1 2 /x2 + x 22 dmdm. Zur Bestätigung braucht man nur zu zeigen, daß (55) (X1,x + X2,X2) < (x1 + X-2) (X1 + X2) ist. Dazu genügt es zu beachten, daß (eXi+-Xi)2 x(i= 1, 2) eine positiv definite quadratische Form in e, e ist, was zwischen den Koeffizienten der Form genau die Beziehung (55) zur Folge hat.

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Title
Vorlesungen über Differentialgeometrie und geometrische Grundlagen von Einsteins Relativitätstheorie, von Wilhelm Blaschke.
Author
Blaschke, Wilhelm, 1885-
Canvas
Page 45
Publication
Berlin,: J. Springer,
1921-29.
Subject terms
Geometry, Differential

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"Vorlesungen über Differentialgeometrie und geometrische Grundlagen von Einsteins Relativitätstheorie, von Wilhelm Blaschke." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/abn4015.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 22, 2025.
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