Vorlesungen über Differentialgeometrie und geometrische Grundlagen von Einsteins Relativitätstheorie, von Wilhelm Blaschke.

~85. Das Vorhandensein kürzester Wege auf Eiflächen. 151 genau entsprechend, wie wir vorhin S nach oben hin abgeschätzt haben. Ziehen wir daher von einem Punkte a auf ~ aus in allen Richtungen geodätische Bogen von der Länge a B, so überdecken diese den geodätischen Entfernungskreis {a, 7 B}. Dreht man nämlich diesen "geodätischen Radius" so um seinen Anfangspunkt a, daß der Anfangswinkel (p mit einer festen Richtung in der Tangentenebene von a stetig wachsend die Werte von 0 < 2 durchläuft, so hat nach Voraussetzung die Differentialgleichung Jacobis d2 6 nÖ dra + Kön 0, worin (vgl. ~ 57) On -= /G. dg, (dt-r.n dcp die Entfernung zum unendlich benachbarten Radius angibt, eine positive Lösung (ön > 0 für 0 < r < -B). Deshalb bewegt sich dieser Radius stets nach derselben Seite vorwärts. Da er schließlich (p- = 2 n) in die Ausgangslage (qp = 0) zurückkehrt, ist man versucht zu schließen, daß die geodätischen Radien durch a mit der Länge zßB; die Kreisfläche {a, nB},schlich't" überdecken, d. h. daß durch jeden inneren Punkt (= a) der Fläche ein einziger dieser Radien hindurchgeht. Von der Unzulässigkeit dieser Schlußweise kann man sich am besten an einer dünnen und langen Ringfläche überzeugen, wo ein derartiger Kreis ähnlich wie das Deckblatt einer Zigarre um den Ring herumgeschlungen ist. Es handelt sich für das folgende darum, sich einen geodätischen Radius 2 R > 0 so zu verschaffen, daß alle Kreise {a, 2 R} auf unsrer Eifläche ~ schlicht ausfallen bei beliebiger Wahl des Mittelpunkts a. Das kann man etwa so erreichen. Angenommen, der Kreis {a, rB} sei nicht schlicht. Dann verkleinern wir bei festem Mittelpunkt a den geodätischen Halbmesser solange, bis der Kreis aufhört sich selbst zu überdecken. Der erste solche Kreis habe den geodätischen Radius T. Er wird sich selbst in einem Umfangspunkt p berühren und seine beiden. Radien durch p werden zusammen ein geodätisches Eineck mit der Ecke a bilden, denn in p schließen sie glatt aneinander, da beide den Umfang senkrecht durchschneiden. Auf dieses Eineck wenden wir die Formel von Gauß-Btonnet (~ 63, 64) an und finden cw+ K.do = 2n, wenn co den Außenwinkel bei a bedeutet. Wenn wir eine geeignete unter den beiden von unserm Eineck begrenzten Flächen auswählen so wird 0 < co < n und daher < K do < 2 sein. Das Integral ist die vom sphärischen Abbild unsres Einecks

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Title
Vorlesungen über Differentialgeometrie und geometrische Grundlagen von Einsteins Relativitätstheorie, von Wilhelm Blaschke.
Author
Blaschke, Wilhelm, 1885-
Canvas
Page 151
Publication
Berlin,: J. Springer,
1921-29.
Subject terms
Geometry, Differential

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"Vorlesungen über Differentialgeometrie und geometrische Grundlagen von Einsteins Relativitätstheorie, von Wilhelm Blaschke." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/abn4015.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 22, 2025.
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