Vorlesungen über Differentialgeometrie und geometrische Grundlagen von Einsteins Relativitätstheorie, von Wilhelm Blaschke.

~ 56. Geodätische Linien. ~ 57. Geodätische Polarkoordinaten. 95 Das gibt sofort den, Satz: Die orthogonalen Trajektorien eines geodät.ischen Feldes schneiden auf den geodätischen Linien des Feldes gleiche Längen ab. Umgekehrt: Schneiden die Kurven u = konst. auf ihren orthogonalen Trajektorien v = konst. gleiche Längen aus, so sind die Linien v = konst. geodätisch. Die Kurven u = konst. nennt man geodätisch parallel. Für die Bogenlänge einer Kurve des Feldes v v (u), v (u) =v (u) =v erhält man (29) s =J/+G ( Xdu ud Wegen G >0 folgt danach (30) s>u -U0 Daraus ergibt sich, daß die geodätischen Linien kürzeste sind. Ldäßt sich ein Bogen einer geodätischen Linie in ein ~Feld" einbetten4), so liefert die geodätlische Linie die kürzeste Verbindung zwischen zweien ihrer Punkte im Vergleich zu allen anderen innerhalb des Feldes verlaufenden Kurven. Die Bedingung des Einbettens ist dabei nicht überflüssig. Davon kann man sich am besten auf der Kugelfläche überzeugen. Die Großkreise der Kugel sind dort die geodätischen Linien. Jeder Großkreisbogen, der kleiner als ein Halbkreis ist, läßt sich in ein Feld von Großkreisbogen einbetten, hingegen ein Großkreisbogen, der diametral gegenüberliegende Punkte enthält, nicht. Tatsächlich liefert aber auch ein Großkreisbogen, der über einen Halbkreis hinausragt, für die Bogenlänge kein Extrem. ~ 57. Geodätische Polarkoordinaten. Es sei o ein Punkt einer Fläche, (p der Winkel einer durch o gehenden geodätischen Linie mit einer festen Richtung durch o, und r die auf dieser geodätischen Linie gemessene Entfernung eines ihrer Punkte von o. Diese Größen r, op kann man als das Gegenstück der Polarkoordinaten der Ebene als geodätische Polarkoordinaten bezeichnen. Das Linienelement hat für diese Parameter r, 99 zunächst die Gauß'ische Form (28) (31) ds2 =dr -o-Gdcp2. 5) Hierin ist enthalten, daß die ~geodätischen Kreise" r = konst. ihre 4) Diese Bedingung des Einbettens ist nahe verwandt mit der sogenannten Bedingung Jacobis, auf die wir später (~ 83) zu sprechen kommen werden. 5) Auf die Frage, in welchem Umkreis um o diese geodätischen Polarkoordinaten brauchbar sind, kommen wir später zu sprechen (~ 85).

/ 248
Pages

Actions

file_download Download Options Download this page PDF - Pages 85-104 Image - Page 95 Plain Text - Page 95

About this Item

Title
Vorlesungen über Differentialgeometrie und geometrische Grundlagen von Einsteins Relativitätstheorie, von Wilhelm Blaschke.
Author
Blaschke, Wilhelm, 1885-
Canvas
Page 95
Publication
Berlin,: J. Springer,
1921-29.
Subject terms
Geometry, Differential

Technical Details

Link to this Item
https://name.umdl.umich.edu/abn4015.0001.001
Link to this scan
https://quod.lib.umich.edu/u/umhistmath/abn4015.0001.001/111

Rights and Permissions

The University of Michigan Library provides access to these materials for educational and research purposes. These materials are in the public domain in the United States. If you have questions about the collection, please contact Historical Mathematics Digital Collection Help at [email protected]. If you have concerns about the inclusion of an item in this collection, please contact Library Information Technology at [email protected].

DPLA Rights Statement: No Copyright - United States

Manifest
https://quod.lib.umich.edu/cgi/t/text/api/manifest/umhistmath:abn4015.0001.001

Cite this Item

Full citation
"Vorlesungen über Differentialgeometrie und geometrische Grundlagen von Einsteins Relativitätstheorie, von Wilhelm Blaschke." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/abn4015.0001.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed June 24, 2025.
Do you have questions about this content? Need to report a problem? Please contact us.