Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

984 Abschnitt XXV11. ergibt; das Resultat dieser Elimination wird eine Gleichung zwischeii x, y und n wilikifrijehen Konstanten sein. Eine elegante Methode fflr partielle Gleichungen 2. Ordnung, die auf Beriihrungstransformationen berulit, werden wir bei Legendre (vgrl. S. 1013) antreffen. Von den partiellen Differentialgleichungen 2. Ordnung mit drei Yariabein wurde zuerst die Gleichung der Saitenschwingungen behandelt. Im vorigen B~ande sind. bereits die Bemfihuugen versohiedener Mathematiker um diese Gleichung gesehildert; hier ist Lagrange zu nennen, der in den Abhandlungen der Turiner Akademie der Natmr und Fortpflanazung des Schalles zwei eingehende Untersuchungen widmet und an das erw~hnte Problem von vornherein mit der ganz bestimmten Absicht herangelit, Eulers Auffassung von der Natur der willktirlieben Funktionen einwandfrei zu beweisen. Bei dieser Gelegenheit hat Lagrange Ausdriicke aufgestellt, welelie mit den Formein fuir die Koeffizienten. einer Four i e r shen Reihe itbereinstimmen, was zu. der Bebauptung Veranlassung gegeben hat, L agrange habe bereits die Theorie der Fouriersehen Reihe besessen; in Wirkilelikeit ist die La gra ngesche Entwieklung prinzipiell davon versehieden; man k~nnte sie eher als eine Formel zur Interpolation durch trigonometrisehe Funktionen auffassen. Lagrange geht aus von einem. Simultansystem 1), das wir ktirzer in die Gleichung (It':= (y-i 1) - 2 y(i) +y ) zusainmenfassen k5n-nen, wenn i von 1 bis m - 1 liuft und y(O) und y~m) beide Null sind; diese Gleichuingen stellen die Schwingungen einer endlichen Zahl von Massenpunkten dar. Die Integration wird. nach der d 'Ale mb ertschen Metbode fMr derartige Simultansysteme mit Hillfe unbestimmnter Multiplikatoren bewerkstelligt, dabei gehen auch die. Gescbwindigkeiten in die Rechnung emn. Nach ziemlich weitliiufigen Rechnungen ergibt sich endlich ffur die Koordinate y(') des ttpen Massenpunktes emn komplizierter Ausdruek 2), der liberdies von den Anfangsbedingungen abhiingig ist. Aus dieser Formel erhiilt Lagrange8), indem er die Zahl der schwirigenden Punkte unendlich groB annimmt, 2 fdx ( sin 72% < sin 7-x Cos Z~ft y ~~~2a 2a 2T + sin — __>< sin 2~x X co -t 2a 2a 2 T 1)Miscellanea Taurinensia, t. 18 (1759), p. 26. 2) Ebenda, p. 44. 8)Ebenda, p. 56.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
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Page 971
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
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