Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

88 Al,.C.Luschnitt XX. entdecken. Der erste, der an der Universitlt Cambridge dieses versuchte u-nd die Opposition gegen die Erweiterung des Zahibereiebs zu entfernen strebte, war Robert Woodhouse, weicher 1801 in den Philosophical Transactions eine Abhiandlung tiber Algebra ver6ffentlichte. Eine 1806 dort gedruckte Arbeit Uiber imagin~ire Gr~len vom Abbe Bue'e soil dem Lesen von Frends Algebra seimen Urspruing verdankeni. Ein Brief von Bue'e an Fr end fifihrt auf diese VermnUtun g 1). In Deutschland erschien 1795 emn Artikel Uber die Lehre von den entgegengesetztena Gri5Be n2) von Georg Simon Kifigel (1739-1812), Professor zu Halle, wormn der Verfasser nlahe daran war, einen wichtigen Schritt in der Exposition der Algebra vorzanehinen. Er fifihrt acht Vorsebriften fair die gemeinen Operationen der Buclistabenrechnuing an, weiche das distributive Gesetz ausdrticken. Z. B. VII: (a + b) (c - d~ = a (c -d) + b (c - d) z — ac - ad + be - bd. Es findet sich hier ein Versuch vor, die Formalgesetze der Algebra festzusetzen. Es wird aber angenommen, daB in der Formel VII der Subtrahend kleiner als der Minuend sei. Jeder Rest und Quotient wird ursprilinglich als positiv angeseben. Aus, VII erhelle es, daB emn Produkt aus zwei Faktoren das Zeichen - erhiilt, wenn die Faktoren verscbiedene Zeichen baben. So lange Uiber negative Zahien keine kiaren Begrifie existierten, ist nicht zn verwundern, wenn imaginilre Gr68en allgemiein als unm~glich angesehen wurden. Euler drackt sich in seiner Algebra (Art. 143, 144) so aus:,,Weil nun alle m~5gliche Zahien, die man sich nur immer vorstellen inag, eutweder gro6Ber oder kleiner sind als 0, oder etwa 0 selbst; so ist klar, daB die Quadratwurzel von Negativ-Zablen -nicht einmal unter die m11glichen Zahlen kdnnen gerechnet werden.... Von diesen behauptet man also mit alleni Recht, dai3 sie weder grdBer noch kleiner sind als nichts; und auch nicht einmnahl nichts, seibsten, als aus weichem Grund sie folglich ftir ohnmtglich gehalten werden mflssen." Eine andere Auffassung findet man in einem Werke, Elements de matheimatiques 'a l'usage des 6coles nationales, Toulouse et Paris 1781 (nouv. Ed., Paris, ail X) von R og er M a rt in (2 ---- 181 1), welcher sich viel Milbe nimnimt, die Grundprinzipien deutlich darzulegen. Nach Eu klid definiert er die Einheit als den abstrakten Begriff desseni, was itigend emn einziges, 1)A. D e Mor g an, Trigonometry and Double Algebra, London 1849, p. V. ~)Archiv d. r. u. a. Math. (Hindenburg), Bd. I, 1795, S. 309-819, 470-481.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
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Page 71
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
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