Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

948 Abschnitt XXVIL und die so erhaltenen Schlul~gleich-ungen derart zerf alit, daB sie unabhiingig von darin noch auftretenden partiellen Derivierten GeltUng haben. Sei z. B. die lineare Gleichung 1. Ordnung Mp + Nq +L =Ozu integrieren, wo M, iV, L gegebene Funktionen von x, y und z, p und q die partiellen Differentialquotienten von z nach x bzw. y sind.') Diese Gleichung stelit, wie Mon ge sagt, lediglich eine Beziehung zwischen p und q dar, aus weicher allein, d. h. ohne das llinzukommen einer weiteren Gleichung, _p und q nicht jedes ftir sich berechnaet werden k~nnen. Eliminiert man also p bzw. q mit Hilfe der immer bestehenden Gleichung dz ==pdx + qdy, so ergibt sich Mdz ~ Ldx q q(Mdy - Ndx) und. Ndz + L dy =p(Mdy - Ndx); damit das aber niclit zwei Bestimmungsgleichu-ngen ffir q und p sind, milssen nach Monge die drei Gleichungen Mdz +Ldx ==O; ]Idy -Ndx =O; Ndz +Ldy =O gleichzeitig bestehen, die indes nur zwei voneinander unabhiaingige Gleichun gen darstellen. Genau denselben Gedankengang verwenadet M o nge zur Behandlung aller anderen partiellen Gleichungen, wie wir in den einzelnen Fallein an Ort und Stelle sehen werden; hier sei nur mitgeteilt, wie M o nge den Zusammenhang zwischen den Integralen der partiellen und der totalen Gleichungen herstelit. Er betrachtet es niimlich als wesentlich, daB, wenn wir das eben erwhUlite Beispiel beibehalten, von den beiden totalen Schluf~gleichungena nicht jede einzelne fair sich, sondern beide zusammen statthabein, und. kommt sodann durch eigentfimliche Deutunag des Wortes simultan zum Integral (integrale complete) der gegebenen partiellen Gleichung. Er erklilrt den Begriff simultan folgendermal~en: Sind V== a and U== b die vollstdindigen Integrale des der partiellen Gleichung aquivalenten Systems, so miissena, weun beide gleichzeitig bestehen sollen, niclit V und U jedes ejuzein konstant sein, sondern es m~uI U konstant sein, solange V es ist und. un'gekehrt; ist hingegen das eine variabel, so ist es das andere auch, ou autrement... elles sont fonctions 1'une de 1'autre, sans rien statuer d'ailleurs sur la forme de cette fonction. (Ygl. o. S. 536 und 561.) Man kanil dieser giticklicheni Dialektik, durch welche Mon ge die Gleichung V == p ( U) plausibel macht, nicht die BewunderUng versagen, wobei zn ') Histoire de I'Acade'mie des Sciences 1784 (1787), p. 121.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 931
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
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