Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

876 876 ~~~~~Abschnitt XXVII. tiseher Verwertharkeit kommt vorziiglich fair partielle Differentialgleichungen in Prage, walirend von den totalen Gleichungen haupts~chlich solehe behandelt werden, die formal, also verm6ge Grad, Ordnung, Variabelnzahi eine ausgezeichnete Rolle spielen. Doch bietet audh bei totalen Gleichungen die Anwen'dung noch oft genug den Ausgangspunkt, die Veranlassung zur Untersuchung; es sei hier nur auf das Vorkommen der nattirlichen Gleichungen bei Nils Landerbeck (1735 ---1810, Professor zu Upsala) hingewiesen. In einer Abliandlung aus dem Jahre 1783 wird zuiniichst emn index variationis curvaturae 7T = dB) wo B den Kriimmungsradius, dz das Bogenelement einer ebenen Kurve bedeutet, sowie eine Hilfsgr8l& p, die mit unserem 7 --- identiseli ist, definiert. Es werden nun Kurven. gesuclit, die durch eine Relation zwischen T mid _p oder verwandten Gebilden definiert sind. Interesse fair uns besitzt nur ein Scholion 2), das die Aufgabe enthlflt, aus einer Gleichung zwischen T und B, also einer speziellen Gattung nattirlicher Gleichungen die betreffende Kurve zu ermitteln. Landerbe ck benutzt zur Integration einen Hilfssatz dB? _ d_ __ 3?RT j/P2 p der sich leicht verifizieren liilt. Die Integrationen selbst bieten, weil an ganz speziellen Beispielen vorgenommen, keinerlei mathematisches interesse. In einer Fortsetzung dieses Aufsatzes 4) ist auf die Miglichkeit hingewiesen, aus einer Relation zwischen T und z oder zwischen B und z die Gleichung der Kurve in x und y Koordinaten zu bestimmen. An die urngekehrte Aufgabe, eine gegebene Kurve durcli eine Gleichung zwischen B und zr darzustellen, ist in keiner Weise gedacht; sind doch auch die erwdhnten Probleme fair Landerb eck nur Aufgaben miter vielen anderen und in keiner Weise ausgezeichnet. Wir habeni heutzutage far die Einteilung der Differenutialgleichungen auBer den oben genannten noch andere Gesichtspunkte melir funktionentheoretischer Natur, wie die Art der Un ste ti gk eit en des Integrals (z. B. oh fest oder versehiebbar), das Verhalten im Unendlichen u. a. m. Derartige Untersuchungen koinmen natarlich vor Ausbildung der Funktionentheorie fast nicht vor, doch sei hier auf 1) Philosophical Transactions, vol. 73, 1783, p. 458. 2) Ebenda, p. 467 ')Das negative Vorzeichen rfihrt von geometrischen Betrachtnngen her. 4) Philosophical Transactions, vol. 74, 1784, p.,478, Schol. 2.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 871
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
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