Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

776 Abschnitt XXVI. b) Einen Punkt D innerhaib eines Dreiecks ABC derart zu bestim men, daB D-A2 + D-B2 + DC' emn Minimum wird. e) Einen Puiikt, E iiinerhalb eines Vierecks ABUD derart zu bestimmen, daB EA + EB + EC + ED emn Minimum wird. d) In ein spitzwinkliges Dreieck das Dreieck von kleinstem Urnfang einzusehreiben. e) Bezeichnen C~, F, f den Mittelpunkt und die BI-ennpunkte euler Ellipse, so soill emn Punkt X des Umrfanges derselben derart bestinunt werden, daB die Differenz der Winkel CXEF, CXf emn Maximum wird. Diese Probleme gehbren siimtlich, mit AussehiuB des letzten, der Theorie der Maxima und Minima der Funktionen von mehreren Veriinderlichen an. DaB Fagnano die darauf beziiglichen Untersuehungen von Euler und Lagrange kantite, ist sehr wahrseheinlich; jedoch folgt er bei der Auflbsung seiner Probleme nichit dem von der Differentilarechnung vorgezeichneten methodiseheii Weg, sondern er bedient sich in jedem Falle besoniderer Kunstgriffe. Aus der Differentialrechnung entnimmt er naur den Grunidbegriff der Theorie der Maxima und Minima, in derselben Form, in weicher er schon bei Kepler vorkomint (diese Vorl., 112, 8. 828), daB niimlich in der N~he eines Extrernwertes die Veriinderung der Funktion als gleich Null, die Funktion selbst also als konstant anzusehen ist. Hat er dann mit einer Funktion von zwei unabhuingigren Verijuderlichen zu tun, so nimmt er zuerst die eine von diesen als konstant an, und sucht denjenigen Wert der anderen zu bestimmen, ffur welehen die Variation der Fullktion verschwindet, was ihm eine Maximums- oder Minimumsbedingung gibt; er setzt danmi die zweite Verrinderlicbe als konstant voraus, u-nd verfiihrt auf ebendieselbe Weise, wodurch er die zweite Bedingung erhUilt. Um dem Leser, einen geinaueren Begriff von Fagnanos Verfabren zu geben, wollen wir die Auflo-sung des ersten seiner Probleme anfifihren. Man beschreibe um C mit dem Radius CD einen Kreisbogen YDF (Fig. 81), und E sei emn unendlich nahe an D liegender Pu-nkt dieses Bogens; es muB sein, weglen des Minimumnscharakters des Punktes P (,,per minimi naturam"): DA + DB~+ D C=EA + EB + EC, odler, da DCG==-EC: DA +DB =EA-I-EB, oder auch, weun man um A, B die Kreisbbigena Ed, De zielit: Dd = Ee.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 771
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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