Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

LehrbiCicher der Infinitesimalrechnung.67

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Ausdruck der Subtangente aus der Ahnlichkeit der beiden rechtWinkligen Dreiecke erhalten wird, deren Katheten einerseits die Subtaingenlae
und die Ordinate, andererseits dx und dy sind. Gegenstand dieser
Abteiluing ist die Bestimmung der gr~iiten und keiejsten Ordinaten,
der singuhlren Punkte und des Kriimmungsradius einer ebenen Linie
und der Fliche des durch die Schraubenbewegu-ng einer ebenen Figur
erzeugten Kdrpers.
1m Jalire 1762 erschien in London emn Bileheichen mit dem
Titel: Mathematics, dessen Verfasser, Rev. William West, am
1. Oktober 1760, 5 3 Jahre alt, gestorben war. Herausgeber war
John Rowe, der, wie sich aus dem Yorwort ergibt, selbst emn Werk
mit dem Titel: An introduction to the doctrine of fiuxions
verfal~t haben soill, dessen zweite Auflage damais soeben erschienen
war. IDas Biichelchen zerfdillt in zwei Kapitel, deren zweites (Mis cell an eons questions) der Infinitesimalrechnung fremid ist, wiihrend
das erste (Flu xions) der Theorie der Maxima und Minima gewidmet
ist (was an seinem Orte besprochen werden soil), mit Ausschlul3 der
ersten fhif Seiten, die einen ganz kurzeA AbriI3 der Fluxionsrechnu~ng darbieten. Wiihrend aber der Verfasser von der Ublichen Definition der Fluxionen ausgeht, bemerkt er zu unserer INerraschung
bei der Aufsuchuing der Fluxion von xy, dal3 man in dern Zuwachse
x'y + xy' -- x'y' den Term x fy' verinachlassigen darf (,,may be rejec-.
ted"), weil x' und y' unendlich klein (,,infinitely little") si-nd.
Imi Jahre 1763 gab Emerson zu. London sein Werk: The
method of increments heraus. William Emerson (s.o. S.30), Sohn
eiines Schulmeisters, geboren zu Hurworth am 14. Mai 1701, gestorben
daselbst am 20. Mai 1782, war emn sebr sonderbarer Mann; er machte
sich einen Ruhm daraus, sich roh und schrnutzig zu zeige-n, und man
erziihlt, er habe dieselben Kleider 20 Jahre hindurch gebraucht; er
war in der theoretischen Musik sehr gewandt, aber so ungilicklich in
der Praxis, daB es ihm nicht einmial gelang, die Violine zu stimmen.
Em er son ist Verfasser von zahlreichen mnathematischen Werken, deren
emns soeben erwahnat wurde, wiihrend andere an den passenden Orten
besprochen werden sollen.
Im folgenden Jahre erschien die schon oben besprochene Residual
analysis von Landen, welche als emn Lehrbuch der Differentialrechnung und ihrer geometrischen Anwendungen angesehen werden darf.
Noch in demselben Jahre begegnen wir einem Namen, der in der
Mathematik eine dauernde Stelle einigenommen bat. EU tenne B ez ou t (s. o.
S. 74)) geboren zu Nemours am 31. Miirz 1730 aus einer armen Familie,
')l~oge de M. Be'zout, Hist. Acad. Paris 1783 (publ. 1786), p. 69-75.
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