Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

52 52 ~~~~~~Abschnitt XX. Berge, drfiekt sich folgendermal~en dartiber aus 1):,,Die gemeinen Rechenmeister pflegen iiberhaupt auci alle Proportionen, deren Lelire gar nicht ihre Sache ist, nach Alinliclikeit ihres Kettensatzes, mitteist einer mechanischen Manier zu behandein, weiche unter dem Namen der R ee s shen Regel nnr gar zu bekannt und gemein ist.' J. G. Priindel3) bemerkt, daB die Reessche Regel,,auch wirklieh in Deutschland eine geranme Zeit bei Geringkizpfen viel Aufsehens maclite". In Holland wurde sie wenig gebraucht; in Frankreich und England haben wir sie nicht angetroffen. Die B a s e d o w sche Regel erforderte einiges Nachdenken. Wenn 3) 1200 Mann 2400 Zentnler Mehi in 4 Monaten verzehren, wieviel Mann kommen mit 4000 Zentner 3 Monate aus? Nach dem Basedowschen Verfahren selireibe man 12900 Mann 2400 Zentner 4 Monate 1~4000,, 3 und entscheide, ob die Glieder der zweiten Zeile zu Multiplikatoren oder Divisoren werden. Es folgt das Schema:? 1200 2400 4000 3 4 Unger hebt hervor, daB diese Regel den Ubergang zu dem im 19. Jahrhundert beliebten Bruchsatz bildet. Um. die beweisende Rechenkunst zu. fbrdern, gibt Johann Tessanek in einer Betrachtung i-ber die arithmetische Regel zwey er falsehen S~itze 4) algebraische Beweise ftir diese aligemein ohne Demonstration angefiihrte Regel, und hebt hervor, daB die Methode auf Nufgaben idherer Grade unanwendbar sei. Dem Mil~branch, die Erfindung des gr6IBten gemeinschaftlichen Ma~es zweier ganzen Zalilen in Lehrbiichern ohne allen Beweis anzuftihren, hat Karst en dnrch einen knrzen und bflndigen Beweis abzuhelfen gesuclit ), w~ihrend J. Pa sq ui ch einen zweiten Beweis li'eferte 6). Die Philanthropen Christian Trapp (1745=1818) und Gottlieb Busse (1756-1835) betonten die Anschanung im, Rechenunter1) Johann Friedrich Lorenz, GrundriB d. rein. u. angew. Mathematik, Erster Teil, Helmstadt 1798, S. ill. 2) Johann Georg Pfdindels Arithmetik nebst einer kleinen Globuslehre, Mfinchen 1796, S. 236. '1) F. Un ger, Die Methodik cder Praktischen Aritlimetik in historischer Entwickelung, Leipzig 1888, S. 171. 4) Abhandlu-ngen einer Privatgesellsehaft in Bbhnmen, 1. Bd., 2Prag 1775, S. 125-140. 'I) Lehrb. d. ges. Math., 1. Teil. 6) Leipziger Magazin f. reine u. angew. Math., 1. Stitek, 1787, S. 97-103.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 51
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
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