Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Die goldene Periode der theoretischen Perspektive.59 599 gesamten Werkzeuge, deren Taylor sich bedient, urn alle, beliebigen Perspektive -Aufgaben zu 18sen, d. h. nicht nur die rein deskriptiver Natur, sondern auch diejenigen, in weichen man Orthogonalit~tsbedingungen begegnet'), wie auch diejenigen, bei denen sich unter dem, Gegebenen oder Gesuchten auch die Gr8iBen von Strecken oder Winkeln befinden. ) DaB man auf diese Weise im. Besitz der n~itigen Mittel sei, urn die Perspektive jeder Figur zu zeichnen, wird von T ay lor an rnehreren ziemlich verwickelten Beispielen gezeigt. In einem, Anhang wird dann noch bewiesen, daB vieles von dern, was er auseiinandergesetzt bat, auch seine Giiltigkeit beh~ilt, falls die Tafel -nicht eben ist.3) Der zweite Teil des besprochenen Werkes ist sehr kurz, aber sehr bemerkenswert, insofern er in einigen Fiillen die umgekehrte Aufgabe der Perspektive mit Erfoig angreift. Urn uiiseren Lesern elne Idee der Greluzen und der Ordnung des behandelten Stoffes zu geben, m~Sge es gentigen, die von ihm betrachteten Probleme anzufifliren: I. Es sind die Projektionen A, B, C dreier Punkte einer Geraden gegeben, wie auch der Fluchtpunkt der Geraden; es soil das Verh~ltnis A C: BC bestimmt werden. II. Es sind die Projektionen dreier Punkte A, B, C einer Geraden und das Verhbiitnis AC: BC gegeben; der Fluchtpunkt der Geraden ist zu bestimmen. III. Man keinnt die Projektion eines Dreiecks, die Fluchtgerade seiner Ebene, den Hauptpunkt und die Distanz; gesucht ist die Art des Dreiecks. IV. Gegeben ist die Projektion -und die Art eines Dreiecks, ferner die Fluchtgerade seiner Ebene; der llauptpunkt und die Distanz sollen bestimmt werden. V. Die Projektion eines Trapezes gegebener Airt ist bekannt; man soil die Fluchtgerade seiner Ebene, den llauptpunkt und die Distanz finden. VI. Man kennt die Projektion eines rechtwinkligen Parallelepipedons; der llauptpunkt, die Distanz und die Art der Raumfigur sind zu bestimmen. Wir halten es fair iziberflUissig, die Aufl~sungen dieser Aufgaben nach Taylor zu geben, da sie von den heute fiblichen niclit verschieden sirid. Lieber wollen wir bemerken, daB, wifihrend die Mathenmatiker Taylor in den Himmel hoben, weil er es verstanden habe, so viel Gutes und Neues auf nur 80 kleine Seiten zusammengedriingt zu haben, die Kiinstler niclit mit ibm zufrieden waren, well sie sein ') Hier eine stillscliweigende Anwendung der Antip ol anitait in bezug auf den Distanzkreis. 2) Der von T a ylor angewandte Kunstgriff besteht in de-r U ml egung der betrachteten Ebene auf die J3ildtafel, d. h. es ist der auch vonI 'uns angewandte. 3) Ein anderer von Newton inspirierter Anhang geh~3rt zur Physik.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 591
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
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