Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

Raumkurven mid FRIihen.53 553 diese auch wirkileli ganz beliebig, sogar diskontinuierlich') angenommen werden k~nnen. - Auf die analytische folgt eine geometrische Lbisung, als einfachstes Beispiel von Filiohen dieser Art nennat Euler die Ringfldche, von der er sagt, daB sie wie eine Wurst aussehe (,,arciminis figuram mentiens"), und sehliigt schijefflich vor, die hier gefundenen Fliiehen als,,gekriimmte Zylinder" (cylindri ineurvati) zu bezeichnen. In derselben Abliandlung wird noch eine aligemeinere Aufgabe gel~st, nilmilic daB das StUck ZN der Normalen niclit konstant, sondern eine Funktion Z von z sein soil, so daB also die Differentialgleichung der Fliiche in diesem. Fall ist: ZJ1/i + Pp2 q2 Z. Die Integration wird auf ganz analogem Wege bewerkstelligt und f filirt auf die Gleichiungen: X~t~vcosq2; y=M+v-sin~p; i1z2Z wo, wieder t eine willktrliche Funktion von u ist. Auch die geometrische Deutung ist eine iihaliche: es ist einfach an Stelle des Kreises eine beliebige, durch Z definierte Kurvre getreten, d. h. eiue Ebene, in der diese K-urve liegt, bewegt sich senkrecit zur xy-Ebene so, daB emn in ihr fest aingenommener Punkt eine willkiirliche Kurve beschreibt, und eine feste, durch diesen Punkt gehende Gerade stets in die Normale der Kurve fiiMt; dann beschreibt die in der beweglichen Ebene liegende Kurve eine Fliaiche der gesuchten Art, die man wolil als,,esimsfluichen" bezeichnet hat. Beide Fliichenfamilien, die Kanal- und die Gesimsfli~chen hat Mouge unter anderen Gesichtspunkten spiiter auch untersucht, wie wir weiter unten sehen werden. Auch Euler hat sich noch einmal mit beiden Arten von Flichen beschiiftigt in den beiden Abiandlungen:,,Investigatio superficieruim, quarum normales ad datum planum producetae sint omnes inter se aequales"2) (28. Dezember 1777) und,,De corporibus cylindricis incurvati S"13) (21. September 1778). Was diese Neues bieten, ist im wesentlichen der Satz, daB ffir beide Arten von Flichen In - halt uned Oberfliiche nach der Guldinschen Regel berechnet werden kann, und daB dies auch dann noch gilt, wenn die Leitkurve nicht eine ebene, sondern eijue Raumikurve ist. Ebenfalls auf eine partielle Differentialgleichung erster Ordnung ftihrt eine Aufgabe, die audi durch U~bertragung eines Problems von 1)Ob soiche zulassig seien, war eine in jener Zeit melirfach diskutierte Streitfrage. S. Abselin. XXVII. 2 N. A. P. X, p. 41-46. 8)Ebenda, XII, p. 91-100.

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 551
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
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