Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.

b32 532 ~~~~~~Abschnitt XXIV. Punkten des Kreisbogens gleicliweit entfernt smid; d. h. die Polaclise, ist das im Mittelpunkt ei-nes Kreisbogens auf seiner Ebene errichtete Lot. Unter Benutzung dieser Bezeichnung ist also die Pol1a ch se ffir emn dureli drei konsekutive Pankte bestimmtes Boge-nelement einer Kurve die Schnittgerade zweier konsekutiver Normalebenen. Die Gesamtheit aller dieser Geraden ergibt den Ort der Pole (surface des po-les) 1) ffur alle Bogenelemente der ganzen Kurve. Es ist eine abwickelbare Fliche und auf ihr liegen auch die snimtlichen E v o l u te n der Kurve; eine solche wird von M on g e in ansehaulicher Weise definiert als der Ort der Schnittpunkte konsekutiver Normalen; er zeigt, wie man zu einer b eliebhi gen Normale geometrisch die Naclibarnormale findet, die sie selineidet, zu. dieser ebenso eine dritte usf. Er hat also darnit nicht bloB3 den Begriff derEvolute einer Raumkurveneueingefiihrt,sondernauch gezeigt, daB jede Raumkurve u-nendlich viele Evoluten, hat, daB alle ant' der surface des poles liegen und wie sie konstruiert werdeun. - Monge zeigt dann sofort, daB der Ort der Krffmmungscentra auch auf der Polarfiache liegt, aber, lim Gegensatze zu dena ebenen Kurven, keine Evolute darsteilt, auBer eben bei einer solehen Kurve. Ferner beweist er, ebenfalls rein geometrisch, den interessanten Satz, daB die Evoluten geoddtische Linien (in moderner Ausdrucksweise) der Polarfluiche Sind. M onge drtickt sich folgendermaBen aus:,on aura une de'velopp~e, Si, par un de ses points, on mInee une tangente 'a la surface de'veloppable qui est le lieu de ses pOles, et si l'on plie librement sur cette surface le prolongement de cette tangyente". Die Beweisfiihrung, die auf 0 ~~~dem bier von Mon ge benutzten VerA ~~~~~~~fahren des,,plier librement" berulit, ist so cbarakteristisch ffur die Gewandtheit und Elegaanz, mit der Monge im Ranun operiert, daB wir wenigstens die Grundgedanken kurz C andeuten wollen: er vergleicht die oben erwalinte Tangente mit einem unendlich dflnnen Band,7 das fiber eine Keilkante gelegt wird, bier also flber eine der Mantellinien, lungs der zwei konsekutive Elemente der abFig. 57. wickelbaren FlIdche zusammenstoBeny und zeigt, daB die beiden Teile derselben AB und BC (s. Fig. 57) mit der Keilkante gleiche Winkel ') Daher die heutige Bezeichnung:,abwickelbare Polarfliache".

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Title
Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor.
Author
Cantor, Moritz, 1829-1920.
Canvas
Page 531
Publication
Leipzig,: B. G. Teubner,
1894-1908.
Subject terms
Mathematics -- History.

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"Vorlesungen über geschichte der mathematik, von Moritz Cantor." In the digital collection University of Michigan Historical Math Collection. https://name.umdl.umich.edu/aas8778.0004.001. University of Michigan Library Digital Collections. Accessed May 2, 2025.
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